Gesundheitsministerium betont Bedeutung von Prävention und HPV-Impfung – Schwerpunkt auf Früherkennung und Zugang zu medizinischer Versorgung
Rabat – Das marokkanische Ministerium für Gesundheit und Sozialschutz hat am Dienstag, dem 7. Oktober 2025, den offiziellen Start der nationalen Kampagne zur Aufklärung und Früherkennung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs bekanntgegeben. Die Aktion findet im Rahmen des „Pink October“, dem internationalen Monat der Krebsprävention, statt und läuft landesweit über den gesamten Oktober.
(Quelle: MAP News, 07.10.2025)
Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung – insbesondere Frauen in den relevanten Altersgruppen – für die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen zu sensibilisieren. Ein zentrales Element der Kampagne ist die Impfung elfjähriger Mädchen gegen das Humane Papillomavirus (HPV), das als Hauptauslöser für Gebärmutterhalskrebs gilt. Gleichzeitig sollen Frauen zur Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen ermutigt werden.
Ausbau der Infrastruktur und mobile Früherkennungsangebote
Das Ministerium verweist auf die Fortschritte im Rahmen der nationalen Strategien zur Krebsbekämpfung. Nach dem ersten Plan von 2010 bis 2019 wird der zweite Nationale Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung (2020–2029) derzeit umgesetzt. Er sieht eine deutliche Stärkung der medizinischen Infrastruktur für Screening, Diagnose und Behandlung vor.
Bisher wurden 57 Referenzzentren für reproduktive Gesundheit, 12 regionale Onkologiezentren sowie zwei spezialisierte Exzellenzzentren für gynäkologische Brustonkologie in den Universitätskliniken Rabat und Casablanca eingerichtet. Zusätzlich kommen 27 mobile Mammographieeinheiten zum Einsatz, um auch Frauen in ländlichen und schwer erreichbaren Regionen Zugang zu Früherkennungsmaßnahmen zu ermöglichen.
Statistische Daten unterstreichen Handlungsbedarf
Nach Angaben des Krebsregisters des Großraums Casablanca für den Zeitraum 2018 bis 2021 sind Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs die häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen in Marokko. Brustkrebs macht demnach 39,1 Prozent aller erfassten Fälle aus, Gebärmutterhalskrebs liegt mit 6,5 Prozent an vierter Stelle.
Diese Zahlen verdeutlichen laut Gesundheitsministerium den dringenden Bedarf an Aufklärung und Prävention. Ziel der laufenden Kampagne sei es daher, sowohl medizinisches Fachpersonal als auch die Bevölkerung für die Früherkennung zu mobilisieren und bestehende Hemmschwellen im Zugang zu Untersuchungen abzubauen.
Zusammenarbeit mit Partnern und Zivilgesellschaft
Die Initiative stützt sich auf eine breite Kooperation staatlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure. Neben den Gesundheitsbehörden sind auch Vereine, lokale Organisationen und Bildungseinrichtungen in die Durchführung eingebunden. Diese sollen dazu beitragen, Informationen über Präventionsmöglichkeiten zu verbreiten und das Bewusstsein für regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zu stärken.
Mit dem Start der landesweiten Kampagne unterstreicht das Gesundheitsministerium, dass Früherkennung und Prävention entscheidende Faktoren im Kampf gegen Krebs bleiben – insbesondere in einem Land, in dem der Zugang zu Diagnostik und Behandlung in abgelegenen Regionen noch immer eine Herausforderung darstellt.

