StartGesellschaftMarokko – Mutmaßlich geplanter Terroranschlag in Rabat vereitelt

Marokko – Mutmaßlich geplanter Terroranschlag in Rabat vereitelt

Internationale Kooperation als zentrales Element der Gefahrenabwehr

Festnahme einer mutmaßlich „Daesh“-nahestehenden Studentin in Kooperation mit französischen Behörden – Verdächtige soll Anschlag auf Gotteshaus in Rabat geplant haben.

Rabat – In der marokkanischen Hauptstadt Rabat hat das Zentralbüro für gerichtliche Ermittlungen (BCIJ) eine 21-jährige Studentin festgenommen, die im Verdacht steht, einen schweren Terroranschlag vorbereitet zu haben. Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MAP erfolgte die Festnahme auf Grundlage konkreter Informationen des marokkanischen Inlandsgeheimdienstes DGST und in enger Abstimmung mit den französischen Sicherheitsbehörden.

Ersten Ermittlungen zufolge soll die Verdächtige enge ideologische Bindungen zur Terrororganisation „Daesh“ (IS) und bereits fortgeschrittene Vorbereitungen getroffen haben. Ziel des geplanten Anschlags sei ein Gotteshaus in Rabat gewesen, was auf eine mögliche religiös motivierte Wahl des Anschlagsziels schließen lasse, so die Behörden. Welche Moschee oder sonstiges Gotteshaus in der marokkanischen Hauptstadt das Ziel gewesen sein soll, wurde nicht mitgeteilt.

Materialien und extremistisches Gedankengut sichergestellt

Im Zuge der Ermittlungen wurden brennbare Substanzen, extremistische Manuskripte sowie radikalisierende Literatur im Besitz der jungen Frau sichergestellt. Zudem habe sie sich nach Angaben des BCIJ intensiv mit der Herstellung von Sprengstoffen und Giften beschäftigt und bereits notwendige Ausrüstung beschafft.

Laut der Mitteilung des BCIJ befindet sich die Verdächtige derzeit in Polizeigewahrsam, während das Ermittlungsverfahren unter Aufsicht der für Terrorismus zuständigen Staatsanwaltschaft weiterläuft. Im Fokus stehen nun die Rekrutierungswege sowie potenzielle Verbindungen zu weiteren Extremistenzellen.

Internationale Kooperation als zentrales Element der Gefahrenabwehr

Die marokkanischen Behörden betonen, dass der Vorfall die Relevanz proaktiver Sicherheitsmaßnahmen und die Effektivität der bilateralen Zusammenarbeit mit Frankreich im Bereich Terrorismusbekämpfung unterstreicht. In der offiziellen Mitteilung verwies das BCIJ auf die zunehmende Bedrohung durch internationale Terrornetzwerke und ihre regionalen Ableger, die versuchen, die öffentliche Ordnung im Königreich Marokko zu destabilisieren.

Die Festnahme wird als Beleg für die Wirksamkeit präventiver Aufklärung und Früherkennung gewertet. Zugleich würde der Fall auf die Herausforderungen hinweisen, die mit der Radikalisierung junger Menschen, selbst im akademischen Umfeld, einhergehen.

Bedeutung für Sicherheitspolitik und regionale Stabilität

Der mutmaßlich vereitelte Anschlag in Rabat wirft erneut ein Schlaglicht auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen in der Maghreb-Region. Während Marokko international für seine konsequente Terrorabwehr gelobt wird, zeigt der aktuelle Fall, wie notwendig eine kontinuierliche Überwachung und internationale Kooperation von Gefährdern und gefährdeten Zielgruppen bleiben. Die Ermittlungen zur Herkunft der Ideologisierung und zur Rolle potenzieller Netzwerke dauern an.

Für Beobachter der Region bleibt entscheidend, ob es den Behörden gelingt, Strukturen hinter einzelnen Tatverdächtigen aufzudecken und langfristige Maßnahmen gegen Extremismus weiter auszubauen.

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