Mohamed Salem Ould Marzouk reist zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Nasser Bourita in die marokkanische Hauptstadt Rabat.
Rabat – Der mauretanische Außenminister Mohamed Salem Ould Marzouk wird am Montag, den 22. Januar 2024, zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in der marokkanischen Hauptstadt Rabat erwartet, bei dem die Entwicklung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Marokko und Mauretanien im Mittelpunkt stehen wird.
Während seines Besuchs wird der Chefdiplomat Mauretaniens mit seinem marokkanischen Amtskollegen, Außenminister Nasser Bourita, zusammentreffen.
Auf der Tagesordnung der Gespräche werden nach allgemeiner Erwartung neben den bilateralen Beziehungen auch die Lage im Maghreb, einschließlich der Frage der Westsahara / marokkanischen Sahara, sowie die jüngsten Entwicklungen in der Sahelzone stehen. Auch wird nicht ausgeschlossen, dass beide Seiten das kürzlich in Marrakech abgehaltene Ministertreffen zur marokkanischen Initiative für den Zugang der Sahel-Länder zum Atlantischen Ozean ansprechen werden. Die Spannungen im Nahen Osten, in deren Mittelpunkt der israelisch-palästinensische Konflikt steht, werden ebenfalls von den beiden Chefdiplomaten erörtert werden.
Beziehungen nicht ohne Probleme oder Spannungen
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind nicht immer unbelastet. Mauretanien gilt als Konfliktpartei, neben Algerien, Marokko und die Frente Polisario in der Westsahara-Frage. Zugleich fürchtet man in Mauretanien marokkanische Gebietsansprüche, da zahlreiche historische Karten aus der Zeit vor der Kolonialisierung wesentliche Regionen des heutigen Mauretaniens als Teil des Sultanats Marokko / Maghreb zeigen.
Zuletzt führte das Land neue und höhere Zölle auf marokkanische Landwirtschaftsprodukte ein, was die Wettbewerbsfähigkeit betroffen hat.
Zugleich sind zahlreiche marokkanische Unternehmen in Mauretanien engagiert. Neben einigen Banken und Bergbauunternehmen ist die Maroc Telecom der wichtigste Anbieter von Teekommunikationsdiensten, vor allem Mobile und Internet.
Mauretanien nutzt seine Position und Schwankt, je nach Interessenslage, politisch zwischen Algerien und Marokko hin und her und versucht nicht selten aus dem Konflikt zwischen den Rivalen Vorteile zu ziehen.
Marokkos streben, in Richtung Zentral- und Westafrika zu expandieren, macht Mauretanien zu einen wichtigen Transitland für das Königreich, das aber auch durch die neuen Atlantik- und Maritimstrategie umgangen werden soll.