Tourismus in Marrakech – Hotels melden hohe Belegungszahlen zum Jahreswechsel und freuen sich über Auslastung über dem Niveau von 2019
Marrakech – Die meisten großen Hotels in der Königstadt Marrakech sind bereits einen Monat vor den Feierlichkeiten zum Jahresende sehr gut gebucht. Die meisten erklären dieses Ergebnis mit dem Wunsch, zwei Jahre der COVID-19 Beschränkungen zu überwinden. Die Touristinnen und Touristen haben die Ausgangssperre 2020 und die Grenzschließung 2021 offenbar noch nicht vergessen und wollen etwas nachholen.
Othman Cherif Alami, Vorsitzender der Atlas Voyages Group, Marokkos wichtigstem Reiseveranstalter, sagte gegenüber marokkanischen Medien, die meisten Hotels in Marrakech hätten z. Zt. bereits 70 % ihrer Zimmer für die Hochsaison verkauft. Ausländische Touristinnen und Touristen buchen ihre Aufenthalte viel früher als in den Jahren vor der Krise, als Last-Minute-Reisen die Regel waren. So können sie von den günstigeren Preisen Gebrauch machen, deren Anstieg in der Vorweihnachtszeit absehbar wäre.
Kalender begünstigt Hoteliers
Das Gleiche gelte u. a. für Casablanca. Der Zustrom ausländischer Besucher erkläre sich dadurch, dass der letzte Tag des Jahres auf einen Samstag falle, so dass es in der Silvesternacht einen regelrechten Ansturm gebe. Die Belegungsrate in der Silvesternacht sei deshalb voraussichtlich deutlich höher als im Referenzjahr 2019.
Marrakechs Luxushotels seien bereits ausgebucht.
Der Kommunikationsmanager des CRT Marrakech – Safi – Essaouira ist ebenso optimistisch wie die Verantwortlichen in Casablanca. Er berichtet, dass v. a. Luxushotels wie La Mamounia, Royal Mansour, Palace Es Saadi und Mövenpick nicht angesprochen zu werden brauchen, da sie bereits ausgebucht seien. „Das ist nicht verwunderlich, denn diese Einrichtungen sind sehr gut etabliert und haben eine treue Kundschaft, die auch nach zwei Jahren der Krise gerne wiederkommt, sowie einen hochwertigen Service“, erklärt Abdellatif Abouricha. Er glaubt, dass die Urlauberinnen und Urlauber natürlich die verlorene Zeit und die Enttäuschung, die sie durch die Gesundheitskrise erlebt haben, wieder wettmachen wollen.
Die Nachfrage treibe die Last-Minute-Preise in die Höhe.
Wer sich auf Last-Minute-Buchungen verlasse, müsse mit himmelhohen und exorbitanten Preisen rechnen, sagt Abouricha. Er glaubt, dass es mit der Zeit immer schwieriger, wenn nicht gar unmöglich werden wird, ein bezahlbares Zimmer zu finden. „Dies wird allen Kategorien von Beherbergungsbetrieben zugutekommen, da der Mangel an Hotelkapazitäten den potenziellen Kunden keine andere Wahl lässt, als ggf. auf Pensionen, Ferienwohnungen bzw. Ferienhäuser auszuweichen, deren Preise ebenfalls steigen werden“.
Mehdi Bennani Smires, Eigentümer des Sirayane, eines Fünf-Sterne-Hotels in Marrakesch, räumt gegenüber dem Nachrichtenportal Medias24 ein, dass „alle Unterkunftsarten derzeit ausgebucht sind“, will aber die Auswirkungen relativieren.
„Das Bild einer Stadt voller ausländischer Besucher wird die internationale Anziehungskraft Marokkos erhöhen und dem Land den bestmöglichen Start ins Jahr 2023 ermöglichen.”