StartGesellschaftMarokko – Marrakech Gastgeber der Ministerkonferenz Globale Verkehrssicherheit 2025.

Marokko – Marrakech Gastgeber der Ministerkonferenz Globale Verkehrssicherheit 2025.

Weit über 1 Mio. Menschen sterben pro Jahr im Straßenverkehr.

Hochrangige Regierungsvertreter kommen in der marokkanischen Königsstadt Marrakech zusammen, um über Entwicklungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Reduzierung von Unfalltoten zu beraten.

Marrakech – Vom 18. bis 20. Februar 2025 soll das Königreich Marokko in Partnerschaft mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die vierte Weltministerkonferenz zur Straßenverkehrssicherheit in Marrakech ausrichten.

Die Veranstaltung steht dabei unter dem Motto „Eine Welt, eine Straße: Engagiert für das Leben“. Diese Konferenz soll die weltweiten Bemühungen verstärken, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen (UNO) zu halbieren.

Das erste Treffen dieser Art auf Ministerebene fand bereits 2009 in der russischen Hauptstadt Moskau statt und es wurde eine herausfordernde Agenda verabschiedet.

Bei der Eröffnungskonferenz in Moskau wurde die Erklärung für das Aktionsjahrzehnt für die Straßenverkehrssicherheit 2011-2020 verabschiedet. Dann wurde 2015 in Brasilia eine Halbzeitbewertung durchgeführt und schließlich 2020 in Stockholm ein Gesamtplan für die Verkehrssicherheit für 2021-2030 verabschiedet.

Es werden ca. 2.500 Teilnehmer erwartet.

Im Jahr 2025 wird sich Marrakech darauf vorbereiten, mehr als 2.500 Teilnehmer zu empfangen, darunter Minister, Vertreter der Vereinten Nationen, internationaler Organisationen, Experten der Zivilgesellschaft, des Privatsektors und der Medien. Die Konferenz soll eine Plattform für strategische Diskussionen und den Austausch von Best Practices zur Verbesserung der weltweiten Verkehrssicherheit bieten.

Weit über 1 Mio. Menschen sterben pro Jahr im Straßenverkehr.

Laut dem WHO-Bericht aus dem Jahr 2023 sei die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Straßenverkehrsunfälle leicht von 1,35 Millionen auf 1,2 Millionen zurückgegangen. Dieser Rückgang sei für sich genommen bereits erfreulich, reiche aber für die UNO bei weitem nicht aus. Straßenverkehrsunfälle seien nach wie vor die häufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 5 und 29 Jahren und sollen zwei Drittel der Todesfälle bei Personen im erwerbsfähigen Alter (18-59 Jahre) ausmachen. Fußgänger, Motorrad- und Fahrradfahrer sind nach dem Bericht der WHO weiterhin am stärksten gefährdet und würden mehr als die Hälfte aller Todesfälle betreffen.

Der Bericht würde auch einen gravierenden Mangel an Fortschritten bei der Gesetzgebung zur Straßenverkehrssicherheit aufweisen. Nur sechs Länder hätten Gesetze eingeführt, die den bewährten Verfahren der WHO entsprechen und kritische Risikofaktoren wie Geschwindigkeit, Alkohol am Steuer, Motorradhelme, Sicherheitsgurte und Kindersitze betreffen.

Tagungsort Marrakech wird als wertschätzendes Signal für Marokko als Standort internationaler Veranstaltungen gewertet.

Mit der Wahl Marokkos als Gastgeber dieser vierten Ausgabe erkenne die internationale Gemeinschaft die Bemühungen des Königreichs an, die Verkehrssicherheit zu einer nationalen, regionalen und internationalen Priorität zu machen, so marokkanische Medien.

Zugleich wird Marokko und Marrakech erneut ein großes und hochrangiges internationales Event ausrichten, nachdem es bereits andere Konferenzen wie die Weltklimakonferenz oder die gemeinsame Tagung der Weltbank und des IWF organisiert hatte.

Auch im Bereich der Verkehrssicherheit gab es in Marokko Maßnahmen und Reformen.

Auf königliche Anregung hin hat Marokko tiefgreifende institutionelle Maßnahmen durchgeführt, darunter die Gründung der Nationalen Agentur für Verkehrssicherheit (NARSA) im Jahr 2020. Das Land hat sich auch durch die Organisation des ersten Afrikanischen Forums für Verkehrssicherheit im Jahr 2018 in Partnerschaft mit der Weltbank und der WHO hervorgetan.

Die Konferenz soll auch eine Gelegenheit für Entwicklungs- und Schwellenländer sein, innovative Erfahrungen auszutauschen, von der Expertise fortschrittlicherer Nationen zu profitieren und effektive Partnerschaften für die Verkehrssicherheit zu festigen.

Verkehrssicherheit in Marokko muss sich weiter verbessern.

Dass es auch in Marokko noch einiges zu tun gibt, zeigen aktuelle Zahlen. Marokko hat in den letzten Jahren zwar Fortschritte bei der Verkehrssicherheit gemacht, steht jedoch weiterhin vor großen Herausforderungen. Laut WHO-Bericht 2023 liegt die Zahl der Verkehrstoten in Marokko bei etwa 20 pro 100.000 Einwohner, was im Vergleich zu Ländern wie Deutschland (4 pro 100.000 Einwohner) oder Schweden (3 pro 100.000 Einwohner) hoch ist. Im Vergleich zu Ländern mit den höchsten Verkehrstoten wie Liberia (35,9 pro 100.000 Einwohner) oder Nigeria (37,1 pro 100.000 Einwohner) schneidet Marokko jedoch deutlich besser ab.

Oft sind Verkehrsteilnehmer schlecht geschult oder ausgebildet. Zuletzt scheiterte die Reform der Führerscheinausbildung in Marokko am Widerstand der Fahrschüler, weil die erhöhten Anforderungen an die Kenntnis der Verkehrsregeln und Fahrvermögen zu hohen Durchfallquoten bei den Fahrschülerinnen und Fahrschülern führten. Oft werden Gefahren und Risiken nicht richtig eingeschätzt, die gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr vernachlässigt und mit Sorglosigkeit Verkehrsregeln interpretiert und missachtet. Hinzu kommen schlecht gewartete Fahrzeuge, nicht selten schlecht ausgebaute oder sanierte Straßen sowie eine geringe Furcht vor Strafen nach Verkehrsverstößen, trotz formell hoher Geldbußen.

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