StartMarokkoMarokko - Managem-Gruppe klagt gegen Vorwürfe der Arsenverschmutzung bei Kobaltabbau

Marokko – Managem-Gruppe klagt gegen Vorwürfe der Arsenverschmutzung bei Kobaltabbau

Nach Berichten u.a. deutscher und französischer Medien, wonach der marokkanischer Bergbaukonzern Mitarbeiter und die Umwelt beim Abbau von Kobalt gefährdet, wird eine juristische Klärung angestrebt.

Casablanca – Im Umfeld der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai erläuterte der CEO des marokkanischen Bergbaukonzerns Managem, Imad Toumi, in einer Fragestunde mit der französischen Wochenzeitung Le Point die Maßnahmen, die seine Gruppe ergriffen hat, um der Herausforderung einer effizienten Sozial- und Umweltpolitik gerecht zu werden.

Auf die jüngste Kontroverse um den Kobaltabbau von Managem in Marokko angesprochen, machte Imad Toumi keinen Hehl aus seiner augenscheinlich anhaltenden Empörung. „Angesichts der Aufmerksamkeit, die wir allen unseren Stakeholdern und Ökosystemen (…) widmen, waren und sind wir empört über die falschen Behauptungen bezüglich unserer Kobaltaktivitäten. Unsere Aktivitäten und Arbeitsmethoden sind dem, was behauptet wird, um Lichtjahre voraus“, sagte er.

„Deshalb arbeiten unsere Partner Renault und BMW, die mit den ESG-Standards von Bou-Azzer vertraut sind, mit uns zusammen, um eine saubere und ethische Kobaltindustrie zu entwickeln“, fügte er hinzu.

Marokkanischer Konzern liefert Automobilhersteller Kobalt für Elektrofahrzeuge und soll Umwelt wie Mitarbeiter vergiften.

Vor einigen Wochen kamen unter anderem von deutschen Medien, darunter WDR, NDR, Süddeutsche Zeitung, Footnotes, der französischen Website Reporterre sowie der marokkanischen Onlinezeitung Hawamich Vorwürfe auf, dass es rund um die Arsen- und Kobaltmine nahe Ouarzzate zur mangelnden Führsorge gegenüber den Mitarbeitern sowie zu Vergiftungen der Umwelt gekommen sein soll. In diesem Kontext musste sich auch der deutsche Automobilhersteller BMW erklären, der Kobalt von Managem erwirbt, um für die angebotenen Elektrofahrzeuge benötigte Batterien herstellen zu können. Der marokkanische Konzern, der wesentlich zur königlichen Al Mada Investmentholding gehört, hatte umgehend die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Vorwürfe seien von der Journalistin Celia Izoard in die Welt gesetzt worden. Über die französische Umweltzeitung Reporterre wurde es von einigen deutschen Medien aufgegriffen. Es gehe um Umweltverschmutzungsvorwürfe gegen den Konzern Managem. Dem Konzern wird vorgeworfen, in seiner Mine in Bou-Azzer, 120 km südlich der Stadt Ouarzazate, die auf den Abbau und die Verarbeitung von Primärkobalt spezialisiert ist, Arsen auszustoßen.

Managem hat Klage in Paris eingereicht.

„Wir haben beschlossen, die Journalistin Celia Izoard und ihren Redakteur Hervé Kempf wegen Verleumdung zu verklagen, um diesem Unsinn ein Ende zu setzen. Wir haben in Paris Klage eingereicht, um die Situation zu klären“, sagt Imad Toumi.

In einer Pressemitteilung vom 15. November wies die Unternehmensleitung die Vorwürfe jedoch als „völlig unbegründet und ohne jede faktische Grundlage“ zurück. „Seit Inbetriebnahme der Mine sind keine Berufskrankheiten im Zusammenhang mit Arsen bekannt geworden. Auch in der Umgebung der Mine Bou-Azzer sind keine arsenbedingten Erkrankungen bekannt“, erklärte das Unternehmen.

„In Bou-Azzer wird das Erz vom Abbau bis zur Endverarbeitung unter Einhaltung der Vorschriften zum Schutz der Minenarbeiter verarbeitet,“ so der Konzernchef abschließend.

 

Der Konzern habe das natürliche Vorkommen von Arsen in der Region stets berücksichtigt. Derzeit werden die Wasserrückhaltebecken modernisiert, da sie unter bestimmten Bedingungen minimale Restmengen an sog. Sickerwasser produzieren können. Diese Restmengen seien für die Natur unbedenklich und hätten keine Auswirkungen auf die Umwelt, versicherte Managem in seiner Pressemitteilung.

 

BMW habe 2020 mit Managem einen Vertrag über die Lieferung von Kobalt abgeschlossen. Der Vertrag hat insgesamt einen Wert von 100 Millionen Euro und läuft bis 2025. Der französische Autohersteller Renault folgte dem deutschen Konzern im Jahr 2022 und unterzeichnete einen ähnlichen Vertrag bis 2025.

 

Beide Automobilhersteller haben sich v. a. aus ethischen und ökologischen Gründen für den marokkanischen Bergbaukonzern entschieden. Der Produktionsprozess biete ausreichende Garantien für den Umweltschutz, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte. Dies sei nicht der Fall in anderen Ländern, in denen Kobalt abgebaut wird.

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