Trauer vom Respekt für Aicha Chenna und ihren Kampf für Frauenrechte und den Schutz für alleinstehende Mütter geprägt.
Rabat – Das Königreich Marokko hat eine wirkliche Persönlichkeit der Gesellschaft verloren. Am gestrigen Sonntag starb im Alter von 81 Jahren eine der bekanntesten Kämpferinnen für Menschenrechte und vor allem für Frauenrechte. Frau Aicha Chenna engagierte sich seit Jahrzehnten für die Rechte von benachteiligten Frauen und alleinstehenden Müttern, die es in der marokkanischen Gesellschaft bis heute immer noch sehr schwer haben.
Als Gründungspräsidentin der Association Solidarité Féminine hatte sie sich darüber hinaus auch für die Rechte von verlassenen und ausgesetzten Kindern eingesetzt und ihnen auch ganz praktisch eine Unterkunft, ein Zuhause und Bildung geboten.
Als Botschafterin der feministischen Sache in Marokko hat sich Frau Chenna, die auch Mutter Courage genannt wurde, seit jeher dazu entschieden, ihre Stimme zu erheben, um die Anliegen zu verteidigen, die ihr am Herzen liegen. Nachdem sie tabulos über Inzest und alleinerziehende Mütter gesprochen hatte, wurde von radikalen Kreisen eine Fatwa gegen die Aktivistin ausgesprochen, woraufhin sie mehrfach bedroht wurde, da sie von einigen beschuldigt wurde, die „Prostitution“ (außerehelichen Sex) zu fördern. Trotz allem zeigte sie ungebrochen Mut auf die oft verschwiegenen Bereiche der Gesellschaft hinzuweisen, was sie in vielen Kreisen zur Ikone machte.
In den sozialen Netzwerken löste die Nachricht vom Tod eine Flut von Reaktionen aus. Hunderte von Internetnutzern betrauerten den Verlust der bekannten Aktivistin, die „bis zum letzten Atemzug“ gekämpft hatte. Überwiegend drückten die Menschen ihren Respekt, ihre Trauer und ihre Dankbarkeit aus.
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Mehrfach ausgezeichnete Aktivistin
Das Engagement der Aktivistin wurde mehrfach national und international wahrgenommen und ausgezeichnet. Aicha Chenna erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen für ihr Engagement, insbesondere für ihre Führsorge für alleinstehende Mütter und ihre Kinder. So wurde ihr im Jahr 2000 von König Mohammed VI. die Ehrenmedaille verliehen.
Für ihr Engagement hatte sie unter anderem auch 2009 den renommierten Opus-Preis und 2015 den Preis der Weltbank erhalten. Zuvor waren ihr Preise wie der Menschenrechtspreis der Französischen Republik für ihren Verein im Jahr 1995 und der Preis Grand Atlas im Jahr 1998 verliehen worden. Außerdem wurde der Aktivistin 2013 der Orden der Ehrenlegion verliehen.
Die Beerdigung fand nach islamischem Ritus bereits am gestrigen Abend statt.