Mit dem Titelgewinn beim erstmals ausgetragenen Afrika-Cup im Frauen-Futsal setzt Marokko im eigenen Land nicht nur sportlich ein Zeichen – auch die staatliche Reaktion unterstreicht die strategische Bedeutung des Erfolgs.
Rabat – Die marokkanische Frauen-Futsal-Nationalmannschaft hat am Mittwochabend im Finale des erstmals ausgetragenen Afrikanischen Nationen-Pokals (CAN) im heimischen Prince Moulay Abdellah Sports Complex in Rabat einen historischen Triumph gefeiert. In einem spannenden Endspiel bezwangen die Marokkanerinnen das Team aus Tansania mit 3:2 und sicherten sich damit den kontinentalen Titel. Die entscheidenden Treffer erzielten Doha El Madani (20. Minute), Drissia Korrych (34.) und Jasmine Demraoui (40.). Für Tansania trafen Anastazia Katunzi (4.) und Jamila Rajabu (16.).
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Mit dem Sieg qualifizierte sich Marokko gemeinsam mit dem Finalgegner Tansania für die erste Frauen-Futsal-Weltmeisterschaft, die vom 27. November bis 7. Dezember 2025 auf den Philippinen stattfinden wird.
Glückwünsche aus dem Königspalast
Der sportliche Erfolg blieb nicht unbeachtet. Seine Majestät König Mohammed VI. übermittelte dem Team eine persönliche Glückwunschbotschaft. In dem offiziellen Schreiben, veröffentlicht über die staatliche Nachrichtenagentur MAP, gratulierte der König den Spielerinnen und dem gesamten Team zum „überwältigenden Sieg“ und betonte die Bedeutung des Erfolgs für die Entwicklung des Frauenfußballs im Land.
„Es erfüllt uns mit Stolz, dass Ihre vielversprechende Mannschaft die Ehre hatte, die erste Ausgabe dieser Afrikameisterschaft zu gewinnen“, heißt es in der königlichen Erklärung. Der König würdigte insbesondere „die herausragende Leistung und den ausgeprägten Patriotismus“ der Spielerinnen sowie die Beiträge des technischen, medizinischen und administrativen Personals. Er sprach seine höchste Anerkennung für die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten aus, „die zum Erreichen dieses wohlverdienten kontinentalen Titels beigetragen haben“.
Symbolwirkung für die Entwicklung des Frauenfußballs
Frauen-Futsal ist die offizielle Hallenfußball-Variante für Frauen, die von der FIFA reguliert wird. Gespielt wird mit fünf Spielerinnen pro Team auf einem kleineren Spielfeld ohne Banden, mit einem sprungreduzierten Ball und speziellen Regeln, die auf Technik, Tempo und Präzision ausgelegt sind. Die Sportart gewinnt international an Bedeutung – die Weltmeisterschaft 2025 auf den Philippinen wird die erste ihrer Art sein. Die königliche Gratulation ist nicht nur Ausdruck staatlicher Anerkennung, sondern unterstreicht auch die strategische Bedeutung, die dem Frauenfußball in Marokko zunehmend beigemessen wird. Die Ausrichtung des Turniers im eigenen Land, der sportliche Erfolg und die sichtbare Unterstützung durch die höchsten staatlichen Stellen markieren einen weiteren Schritt in Richtung Gleichstellung im Sport und institutioneller Förderung des Frauensports in der Region.
Weltmeisterschaft als nächste Etappe
Mit dem Ticket für die Weltmeisterschaft in der Tasche richtet sich der Blick des marokkanischen Teams nun auf die Philippinen. In der königlichen Botschaft heißt es abschließend, man bitte den Allmächtigen, „ihnen allen bei den bevorstehenden kontinentalen und internationalen Wettbewerben größeren Erfolg und Einfluss zu gewähren“.