Frankreich bekommt durch marokkanische Vermittlung vier Staatsbürger mit Diplomatenpässen zurück. Die Regierung in Burkina Faso spricht von einem humanitären Akt.
Rabat – In einer offensichtlich erfolgreichen Vermittlungsaktion hat Marokko die Freilassung von vier französischen Staatsbürgern in Burkina Faso erreicht. Die erfolgreiche Aktion wurde nach marokkanischen Medienberichten durch die Bemühungen des marokkanischen Königs Mohammed VI. ermöglicht, der selbst als Vermittler zwischen Paris und Ouagadougou aufgetreten sei.
Dieser humanitäre Akt sei Dank der hervorragenden Beziehungen möglich geworden, „die Seine Majestät der König, möge Gott ihm beistehen, mit Präsident Traoré und den seit langem bestehenden guten Beziehungen zwischen dem Königreich Marokko und der Republik Burkina Faso verbinden“, präzisiert das Ministerium in eine Pressemitteilung.
Französische Regierung dankt für die Vermittlung
Die französische Regierung hat ihre aufrichtige Dankbarkeit gegenüber König Mohammed VI. und der marokkanischen Regierung für ihre entscheidende Vermittlung ausgedrückt. Diese Aktion zeige die Bedeutung diplomatischer Bemühungen und die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen Lösungen zu finden. Der französische Präsident Emmanuel Macron „sprach gestern, Mittwoch, 18. Dezember 2024, telefonisch mit Seiner Majestät König Mohammed VI., König von Marokko, um ihm herzlich für den Erfolg der Vermittlung zu danken, die die Freilassung unserer vier seit einem Jahr inhaftierten Landsleute ermöglichte in Burkina Faso“, reagierte das Élysée in einer Pressemitteilung.
Diese erfolgreiche Vermittlung wird als Schritt zur weiteren Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Marokko und Frankreich angesehen. Es zeigt auch Marokkos Engagement für Frieden und Sicherheit in der Region und seine Bereitschaft, in internationalen Angelegenheiten aktiv zu sein.
Französische Staatsbürger wegen Spionage inhaftiert
Die vier freigelassenen Männer wurden am 1. Dezember 2023 in der burkinischen Hauptstadt festgenommen und von den Behörden als Agenten der französischen Generaldirektion für Auslandsgeheimdienste (DGSE) eingestuft. Aus französischen diplomatischen Quellen wurde bestätigt, dass es sich um vier Beamte handelte, die Inhaber von Diplomatenpässen und Visa waren. Der Vorwurf der Spionage wurde jedoch zurückgewiesen. Bei den Beamten soll es sich um IT-Mitarbeiter handeln, die die französische Botschaft in Burkina Faso betreuen sollten.
Marokkos Einfluss in der Region nützlich
Die Sicherheitslage ist seit Jahren angespannt. Mehrere Gruppen kämpfen um die Kontrolle im Land. Neben den regulären Truppen sind auch Kämpfer von Al-Kaida und mehreren anderen dschihadistischen Gruppen im Land aktiv. Es wird geschätzt, dass bereits einige Tausend Menschen durch die Kämpfe im Land ums Leben gekommen sind. Seit 2022 regiert eine Militärregierung, die sich an die Macht geputscht hat, Burkina Faso. Seitdem und nach der Reduzierung seiner militärischen Präsenz in der Region, sind die Beziehungen zu Frankreich angespannt. Ähnliche Entwicklungen gab es in den Nachbarländern Mali und Niger. Marokko gehört zu den wenigen Ländern, die mit den Militärregierungen in den drei Ländern Kontakte pflegen. Zahlreiche hohe Offiziere wurden an marokkanischen Akademien ausgebildet. Entsprechend war es dem nordafrikanischen Königreich möglich, erfolgreich zu vermitteln.