Marokko und Frankreich streben eine erneuerte Partnerschaft und Zusammenarbeit in internationalen Fragen an. König Mohammed VI. wird zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Frankreich reisen.
Rabat – König Mohammed VI. und der französische Präsident Emmanuel Macron haben im Königspalast in Rabat direkte Gespräche geführt, die den Beginn einer neuen Ära starker Beziehungen zwischen Marokko und Frankreich markieren sollen. Präsident Macron befindet sich seit dem gestrigen 28. und noch bis zum 30. Oktober 2024 auf Einladung des marokkanischen Königs zu einem offiziellen Staatsbesuch in Marokko. Das königliche Kabinett hat im Anschluss an das direkte Gespräch eine Erklärung zum Inhalt und den ausgetauschten Positionen veröffentlicht.
Erneuerte Partnerschaft und strategischer Fahrplan
Die Gespräche zwischen den beiden Staatsoberhäuptern konzentrierten sich auf die Erneuerung der „außergewöhnlichen Partnerschaft“ und die Entwicklung eines „strategischen Fahrplans“ für die kommenden Jahre. Beide Staatsoberhäupter beabsichtigen, den „ausgezeichneten multidimensionalen Beziehungen“ zwischen Marokko und Frankreich einen entscheidenden Impuls zu geben, um den Ambitionen beider Länder gerecht zu werden und sich gemeinsam den internationalen Entwicklungen und Herausforderungen zu stellen, so die Erklärung des Palastes in Rabat.
Regionale und internationale Zusammenarbeit
Im Mittelpunkt der Gespräche hätten auch regionale und internationale Fragen gestanden. König Mohammed VI. und Präsident Macron kamen überein, gemeinsam an der Stärkung der euro-mediterranen, afrikanischen und atlantischen Projektion zu arbeiten, um Wohlstand, menschliche und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Beide hätten die Bedeutung der Vertiefung der Partnerschaft zwischen den beiden Ufern des Mittelmeers betont, um eine „stabilere, nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft“ für die gesamte Region zu schaffen und gleichzeitig die heutigen sozioökonomischen und ökologischen Herausforderungen zu bewältigen.
Friedensbemühungen im Nahen Osten
Präsident Macron habe die konstruktive Rolle von König Mohammed VI. in seiner Rolle als Vorsitzender des Al-Quds-Komitees für den Frieden im Nahen Osten gelobt. Beide Staatsoberhäupter hätten laut der Erklärung zu einer sofortigen Einstellung der Angriffe im Gazastreifen und im Libanon aufgerufen und betonten, dass der Schutz der Zivilbevölkerung Vorrang habe. Sie unterstrichen die Wichtigkeit der Bereitstellung ausreichender humanitärer Hilfe und die Notwendigkeit, den regionalen Konflikt zu beenden.
Zweistaatenlösung und Friedensprozess
König Mohammed VI. und Präsident Macron erinnerten an die dringende Notwendigkeit, den Friedensprozess im Rahmen einer Zweistaatenlösung mit einem unabhängigen palästinensischen Staat an der Grenze vom 4. Juni 1967 und mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt wiederzubeleben.
Einladung zu einem Staatsbesuch in Frankreich
Zum Abschluss der Gespräche habe Präsident Macron König Mohammed VI. offiziell zu einem Staatsbesuch nach Frankreich eingeladen. Diese Einladung habe der marokkanische König angenommen. Der Termin dieses Besuchs wird auf diplomatischem Wege vereinbart.
Marokko – Ein langer Weg zur Versöhnung zwischen Paris und Rabat