Restauration des Museums sowie der dazu gehörenden Synagoge beendet.
Tanger – Das jüdische Museum „Beit Yehouda“ wurde am Freitag in der Medina von Tanger eröffnet. Dies ist der letzte Teil der Renovierung der Synagoge von Assayag.
Die Synagoge wurde im Rahmen des Programms zur Sanierung und Verschönerung der Medina von Tanger sowie zur Restaurierung aller religiösen Stätten von hohem kulturellem Wert restauriert. Die Durchführung lag in den Händen der Agentur für die Förderung und Entwicklung des Nordens (APDN), in Zusammenarbeit mit der Wilaya der Region Tanger-Tetouan-Al Hoceima und dem Ministerium für Jugend, Kultur und Kommunikation.
Das Museum erstreckt sich über eine Fläche von 260 m2 und umfasst drei Ausstellungssäle, Gänge rund um den Synagogenhof und einen Souvenirshop. Außerdem ist die Gründung eines Studien- und Forschungszentrums für sephardische Juden in Nordmarokko geplant.
Nach 60 Jahren kehrt jüdisches Leben in die Synagoge von Assayag in Tanger zurück.
Die Synagoge war seit 60 Jahren verlassen und drohte einzustürzen. Sie wurde originalgetreu rekonstruiert, wobei Teile, die mehr als ein Jahrhundert alt sind, vollständig erhalten blieben. Hierfür wurden insgesamt 2 Millionen marokkanische Dirham MAD bereitgestellt, die vom Kulturministerium finanziert wurden.
Regionale Politiker nahmen an der Wiedereröffnung teil.
An der Eröffnungsfeier nahmen der Wali der Region Tanger-Tetouan-Al Hoceima, Mohamed Mhidia, der Vorsitzende des Regionalrats, Omar Moro, der Generalsekretär des Rates der Israelitischen Gemeinden Marokkos, Serge Berdugo und der Gouverneur der Provinz Fahs-Anjra, Herr Abdelkhalek Marzouki, teil. Weitere Gäste waren der Generaldirektor der APDN, Mounir El Bouyoussfi, Führungskräfte der Stiftung des Nationalmuseums, gewählte Amtsträger, Vertreter der marokkanischen jüdischen Gemeinde und Akteure der Zivilgesellschaft.
In einer Erklärung gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur MAP anlässlich der Eröffnung des restaurierten Museums betonte Herr Berdugo, dass die Eröffnung dieses Raums „eine interaktive Begegnung zwischen den verschiedenen Teilen der marokkanischen Gesellschaft ermöglicht, unter denen das jüdische Erbe bzw. die jüdische Kultur ein wichtiges Element ist“.
Nach Herr Rachid Tafersiti, einem auf die Geschichte von Tanger spezialisierten Forscher, wird die Renovierung der Assayag-Synagoge „den Einwohnern der Stadt und ihren Besuchern die Möglichkeit geben, das jüdische Erbe Marokkos und die Geschichte der jüdischen Gemeinde im Norden, ihre Bräuche und religiösen Traditionen kennenzulernen“.