Nach einer Umfrage könnte Englisch das Französische an Schulen verdrängen.
Rabat – Laut einer Umfrage des marokkanischen Zentrums für Staatsbürgerschaft würden 89,6 Prozent der Befragten Englisch statt Französisch als erste Fremdsprache in Marokko wählen, berichtet die Tageszeitung Assabah in ihrer Wochenendausgabe vom 9. und 10. Dezember.
Die Bedeutung des Französischen in der marokkanischen Sprachlandschaft nimmt ab. Das gehe aus der genannten Umfrage hervor, an der 12.128 Personen teilgenommen haben, darunter 9.553 Lehrer.
Demnach ziehen „89,6 Prozent der Befragten Englisch dem Französischen als erste Fremdsprache in Marokko vor“, berichtet die Tageszeitung Assabah.
Nur 6,2 Prozent der Befragten bevorzugten die Sprache Molières als erste Fremdsprache. Weitere 1,6 Prozent wählten Spanisch.
Was die Ausbildung betrifft, „bevorzugten 41,7 Prozent der befragten Familien den privaten Sektor aufgrund des Lehrplans. Weitere 36 Prozent gaben an, dass ihre Wahl auf allgemeinen gesellschaftlichen Trends beruhe.
Familien haben nur geringes Vertrauen in den staatlichen Bildungssektor.
Die Umfrage lieferte noch weitere wichtige Hinweise. So begründeten 33,8 Prozent ihre Entscheidung für den privaten Sektor mit dem Vertrauensverlust in den öffentlichen Sektor, 31,4 Prozent mit dem Transport, 12,6 Prozent mit der Qualität des Lernens, 2,8 Prozent mit der Sicherheit, 0,9 Prozent mit der Sprache, 1,2 Prozent mit guten Noten und 3,3 Prozent mit sonstigen Gründen.
Im öffentlichen Sektor nannten 94,9 Prozent der Befragten die Überfüllung der Klassenzimmer, 90,1 Prozent die unzureichenden Lernmittel, 84,7 Prozent die Ineffizienz der Lehrbücher und 82,4 Prozent den Standort als Gründe für das Scheitern ihrer Bildung.
Im privaten Sektor wurde v. a. das Schulgeld (83,8 Prozent) kritisiert, gefolgt von den Schulbüchern (77,4 Prozent) und den Hausaufgaben (56,3 Prozent).
