Verbot der Nutzung von Trinkwasser für zahlreiche Bereiche und Tätigkeiten in der Region Rabat – Salé – Kenitra. Auflagen für touristische Einrichtungen und Hamams.
Rabat – Nachdem der zuständige Minister Baraka seit Wochen nicht müde wird, auf die angespannte Lage bei den Wasserreserven hinzuweisen und der Innenminister Laftif in einem Rundschreiben den Regionen und Provinzen strenge Auflagen bei der Nutzung von Wasser im öffentlichen Raum auferlegt hatte, treffen zunehmend Sparmaßnahmen auch die Bürgerinnen und Bürger.
In der vergangenen Woche gab die größte Region Marokkos, Casablanca – Settat, ihre Vorgaben bei der Nutzung von Trinkwasser bekannt. Nun zieht die Region Rabat-Salé-Kenitra nach.
Region Rabat-Salé-Kenitra verbietet teils Nutzung von Trinkwasser.
Die Region Rabat-Salé-Kenitra hat mitgeteilt, dass sie einige Maßnahmen ergriffen hat, um der derzeitigen Wasserknappheit in Marokko entgegenzuwirken.
Wie das Nachrichtenportal Le Site Info berichtet, sei es, laut einem Beschluss, ab sofort gänzlich verboten, Trinkwasser für folgende Aktivitäten zu verwenden:
- Waschen von Straßen und Boulevards,
- Waschen von Autos, LKWs und anderen Maschinen,
- Bewässerung von Grünflächen, Sportplätzen etc.
Es sei auch beschlossen worden, den Betrieb von Hamams zu beschränken. Diese dürfen an drei Tagen pro Woche (Montag bis Mittwoch) nicht mehr geöffnet werden.
In dem Beschluss heiße es weiter, dass öffentliche und private Schwimmbäder nur einmal pro Jahr gefüllt werden dürfen und dass touristische Einrichtungen diese gemäß den Bestimmungen nun mit Wasserrecycling- und -filtersystemen ausstatten müssen.
Marokko leidet unter einer schweren Dürre.
Die aktuelle Dürre in dem nordafrikanischen Königreich Marokko gehört sicherlich zu den Schwersten der letzten Jahrzehnte. Wichtige Staudämme und Wasserreservoirs führen kaum noch Wasser. Die Niederschlagsmenge ist in dieser laufenden Landwirtschaftssaison deutlich unter dem Durchschnitt. Seit vier Jahren sinkt die jährliche Regen- und Niederschlagsmenge, so dass sich der Wasserbestand, sowohl in den Stauseen wie auch des Grundwassers, nicht erholen kann. Aus Sicht vieler Beobachter ist die Situation eine Folge des Klimawandels und trifft neben Marokko auch weiter Teile Spaniens. Neben der Hoffnung auf baldige und ergiebige Niederschläge, setzt das Land aus der Not heraus auf Meerwasserentsalzung. Dazu werden Kapazitäten derzeit aufgebaut.