Weiterhin deutliches Defizit zugunsten Deutschlands im bilateralen Handel mit Marokko
Berlin / Rabat – Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rabat haben sich nach fast einem Jahr der Krise verbessert und die leicht veränderte Haltung Berlins in der Westsaharafrage zugunsten Marokkos sowie der Besuch von Außenministerin Baerbock wurden in dem nordafrikanischen Königreich sehr positiv aufgenommen. Immer wieder wird von gemeinsamen Projekten im Energiesektor gesprochen sowie der Austausch bei Fragen der Sicherheit und der Migration betont.
Derweil scheint sich der bilaterale Handel zwischen den beiden Ländern wieder zu beleben. Doch Deutschland scheint mehr davon zu profitieren, als das nordafrikanische Königreich.
Wachstum der Exporte jeweils um rund 30%
Die marokkanischen Exporte nach Deutschland stiegen in den ersten drei Quartalen 2022 um 28,6 % auf 1,5 Milliarden Euro. Die Ausfuhren aus Deutschland nach Marokko erhöhten sich von Januar bis September 2022 um 30,4 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2021 und erreichten 2,1 Milliarden Euro, so eine Pressemitteilung der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Marokko (AHK Maroc). Damit erwirtschaftet Deutschland weiterhin einen Überschuss im bilateralen Handel mit Marokko im Wert von 600 Mio. €
Ermutigend an diesen Statistiken sei u.a., dass die Exporte beider Länder trotz der tiefgreifenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die europäische Nachfrage nach Gütern bzw. Produkten gestiegen seien.
Die Zunahme der Phosphatförderung sowie der Anstieg der Weltmarktpreise für natürliche Rohstoffe erkläre aber sicherlich in Teilen den wertmäßigen Anstieg der marokkanischen Exporte nach Deutschland.