Spanischer Innenminister verkündet eine Wiedereröffnung der Übergänge von Ceuta und Melilla nach Marokko am 17. Mai 2022 (Mittenacht).
Madrid – Nach einer Meldung der spanischen Nachrichtenagentur EFE werden die Grenzübergänge der beiden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla nach Marokko in Kürze wieder eröffnet. Der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska habe am Donnerstag, den 12. Mai 2022, angekündigt, dass die Wiedereröffnung der Grenz- und Zollstellen der beiden Enklaven am kommenden Dienstag (17. Mai 2022) um Mitternacht stattfinden werde. Damit konkretisierte er kürzlich gemachte Äußerungen des spanischen Außenminister Albares, die er, am Rande der gestrigen Anti-Daech Konferenz in Marrackech und nach einem bilateralen Treffen mit Außenminister Bourita, tätigte. Ohne ein konkretes Datum zu nennen, deutete er an, dass die Grenzübergänge in Kürze wiedereröffnet werden.
Spanische Behörden beschleunigen Umbauarbeiten für einen modernen Grenzübergang.
Die Arbeiten an den Grenzen, die die beiden spanischen Enklaven von Marokko trennen, wurden in den letzten Tagen beschleunigt, damit sie am 17. Mai wieder geöffnet werden können. Sie waren seit dem 13. März 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den Spannungen zwischen Madrid und Rabat geschlossen.
In Sebta begannen Arbeiter städtischer Unternehmen und Mitarbeiter des staatlichen Straßenbauamts heute im Bereich des Grenzübergangs Tarajal mit den letzten Arbeiten zur Grenzverwaltung, wie die Nachrichtenagentur weiter berichtete.
Auch in Melilia, wo nur der Grenzübergang Beni-Ansar wieder geöffnet werden soll, teilten EFE zufolge Gesprächspartner aus der Regierung in Madrid mit, dass die Grenze für die Wiedereröffnung bereit sei, obwohl die geplanten Arbeiten und Verbesserungen, die nach der Wiedereröffnung parallel zum Betrieb des Grenzübergangs durchgeführt werden sollen, noch nicht abgeschlossen sind.
Ziel dieser Arbeiten ist die Installation von biometrischen Kameras, mit denen die Ein- und Ausreise kontrolliert werden soll.
Laut der Nachrichtenagentur werden die Grenzen schrittweise geöffnet und die Kapazitäten stetig gesteigert. Allerdings dürfen zunächst nur EU-Bürger oder Personen mit einem EU-Aufenthaltstitel sowie Personen, die zum Verkehr im Schengen-Raum berechtigt sind, die Grenze überschreiten. Weitere Bedingungen sind aber noch nicht bekannt. Bisher fehlt auch eine Bestätigung von marokkanischer Seite.
Marokko will Schmuggel eindämmen und keine Rückkehr zu früherer Situation.
Die Grenzübergänge werden seit 2018 von marokkanischer Seite strenger kontrolliert. Im Umfeld von Al Hoceima und Nador wurden neue Freihandelszonen eingerichtet. Alles mit dem Ziel, den Schmuggel zwischen Marokko und Ceuta bzw. Melilla einzudämmen und die Ausbeutung vor allem von Frauen zu unterbinden. Bilder von Frauen, die von den Schmugglern als menschliche Maultiere mitbraucht wurden, gingen um die Welt. Ein Schauspiel, dass es in Zukunft nicht mehr geben soll. Viele der damaligen betroffenen Frauen wurden bevorzugt in Unternehmen eingestellt, die ihren Sitz nun in den Freihandelszonen haben. Auch die spanischen Händler in Ceuta oder Melilla sind aufgefordert, Niederlassungen in den Freihandelszonen einzurichten, um legale grenzüberschreitende Geschäfte aufnehmen zu können.
Die Zeit der Grenzschließung war für beide Seiten eine wirtschaftlich und sozial schwere Zeit. Nun hoffen alle, dass die geöffneten Grenzen eine beidseitig vorteilhafte Wiederbelebung des wirtschaftlichen Austauschs ermöglichen.
Marokko – Parlamentarischer Untersuchungsausschuss prüft Lage am Bab Sebta (Ceuta).