StartGesellschaftMarokko – Gedenken an den „Grünen Marsch“ jährt sich zum 49. Mal.

Marokko – Gedenken an den „Grünen Marsch“ jährt sich zum 49. Mal.

Der Grüne Marsch mit weitreichenden Folgen bis heute

Der Grüne Marsch von 1975 prägte die Geschichte und bleibt bis heute ein bedeutender Bestandteil der marokkanischen Identität. Ein historisches Ereignis und seine Folgen bis heute.

Rabat – Der Grüne Marsch, der am 6. November 1975 stattfand, war ein symbolträchtiger und strategisch geplanter Marsch, der vom verstorbenen König Hassan II. von Marokko organisiert wurde.
Ziel des Marsches war es, den marokkanischen Anspruch auf die damals spanische Kolonie Westsahara zu untermauern. Etwa 350.000 marokkanische Zivilisten, darunter Männer, Frauen und Kinder sowie einige wenige Soldaten marschierten aus Südmarokko in Richtung Westsahara, meist mit nichts als einem Koran und marokkanischen Flaggen in den Händen.

Heilung der Wunden des Kolonialismus.

Die Westsahara war seit dem 19. Jahrhundert eine spanische Kolonie. In den 1950er und 1960er Jahren begann sich in Afrika eine breite Unabhängigkeitsbewegung zu formieren, und viele Kolonien erlangten ihre Unabhängigkeit. Marokko, das 1956 seine Unabhängigkeit von Frankreich, dessen Protektorat es 44 Jahre gewesen war, und Spanien erlangt hatte, erhob Anspruch auf die Westsahara, ein Gebiet, das es als Teil seines historischen Territoriums ansah und das im Zuge der Kolonialisierung Nordafrikas und in Abstimmung zwischen Madrid und Paris verloren gegangen war.

König Hassan II. sah im Grünen Marsch eine Möglichkeit, den Anspruch Marokkos auf die Westsahara auf friedliche Weise zu bekräftigen. Die Organisation und Mobilisierung von 350.000 Menschen innerhalb kurzer Zeit war eine logistische aber vor allem politische Meisterleistung und zeigte die Entschlossenheit des marokkanischen Volkes.

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Der Grüne Marsch mit weitreichenden Folgen bis heute

Am 6. November 1975 setzten sich die Marschierenden in Bewegung. Die Teilnehmer des Grünen Marsches wurden sorgfältig ausgewählt, um sicherzustellen, dass sie aus allen Regionen Marokkos stammten und die Vielfalt des Landes repräsentierten. Sie trugen Korane, marokkanische Flaggen und Bilder von König Hassan II. Der Marsch verlief friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Die spanischen Truppen zogen sich zurück, um eine Konfrontation zu vermeiden.

Der Grüne Marsch führte zu intensiven Verhandlungen zwischen Marokko, Spanien und Mauretanien. Diese mündeten schließlich im Madrider Abkommen vom 14. November 1975, in dem Spanien sich bereit erklärte, die Kontrolle über die Westsahara aufzugeben und das Gebiet an Marokko und Mauretanien zu übergeben. Marokko erhielt die nördlichen zwei Drittel und Mauretanien das südliche Drittel. Mauretanien verzichtete jedoch 1979 auf seinen Anspruch und überließ Marokko die gesamte Region.

Die Westsahara-Frage bleibt bis heute ungelöst. Die Polisario-Front, eine Unabhängigkeitsbewegung, die von der saharauischen Bevölkerung und Algerien unterstützt wird, kämpft bewaffnet weiterhin für die Unabhängigkeit des Gebiets. 1991 wurde ein Waffenstillstand unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen vereinbart, der dann 2021 von der Frente Polisario aufgekündigt wurde, nachdem marokkanische Eliteeinheiten die Blockaden der Handelsroute zwischen Marokko und Mauretanien durch die Frente Polisario unblutig auflösten. Bis heute sind politische Lösungen ausgeblieben, wobei Marokkos Anspruch auf die Westsahara international immer mehr Unterstützung bekommen hat.

Der Grüne Marsch ist bis heute ein wichtiges nationales Symbol für den Kampf um die territoriale Integrität des Königreiches Marokko.

Der Grüne Marsch ist bis heute ein bedeutendes Symbol in Marokko, erinnert er die Bevölkerung an den Kampf um die territoriale Integrität des marokkanischen Königreiches. Jedes Jahr am 6. November wird der Tag als Nationalfeiertag begangen. Die Ereignisse von 1975 werden als Triumph der marokkanischen Diplomatie und des nationalen Zusammenhalts gefeiert. Die marokkanische Regierung nutzt den Grünen Marsch, um ihre Souveränitätsansprüche auf die Westsahara zu untermauern und die Einheit des Landes zu betonen.

Insgesamt bleibt der Grüne Marsch ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte Marokkos und der Westsahara, dessen Folgen und Bedeutung noch immer die politischen und sozialen Landschaften der Region prägen.

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