Besuch soll Unterstützung für den marokkanischen Hoheitsanspruch auf die Westsahara durch Frankreich unterstreichen und Potenziale für Investitionen ausloten.
Rabat – Der französische Botschafter in Marokko, Christophe Lecourtier, stattet seit dem gestrigen 11. November den Städten Laâyoune und Dakhla in der Westsahara / marokkanischen Sahara einen offiziellen Besuch ab. Bis einschließlich 13. November 2024 wird sich der Vertreter Frankreichs in der Region aufhalten.
Laut übereinstimmenden Medienberichten, die sich auf eine Bestätigung der französischen Botschaft in Rabat berufen, wird der Botschafter von mehreren Personen begleitet, die für kulturelle, bildungspolitische und wirtschaftliche Fragen zuständig sind.
Ziel dieser Reise ist es laut derselben Quelle, die Bevölkerung und die lokalen Behörden zu treffen, „um zuzuhören und die Herausforderungen und Bedürfnisse dieser Regionen zu erfassen und konkrete Handlungsmöglichkeiten zu ermitteln, die Frankreich umsetzen kann, um zu ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zum Nutzen ihrer Bewohner beizutragen.“
Wie die Botschaft weiter mitteilt, organisiert die Französische Industrie- und Handelskammer Marokkos (CFCIM) parallel dazu Wirtschaftstage in den Regionen Laâyoune-Sakia El Hamra und Dakhla Oued Ed-Dahab. Etwa 50 marokkanische und französische Wirtschaftsführer und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft sollen daran teilnehmen.
Besuch des Botschafters soll neue Position Frankreichs in der Westsaharafrage unterstreichen
Ende Oktober besuchte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron das nordafrikanische Königreich Marokko, um die langjährige Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen in eine neue enge Partnerschaft umzuwandeln. Als deutliches Zeichen für die gewünschte Wiederannäherung änderte Präsident Macron die Position seines Landes in der Westsahara-Frage. In einem Brief zum 25. Thronjubiläum von König Mohammed VI. am 29. Juli 2024 erklärte Macron, dass Frankreich die Gegenwart und Zukunft der Westsahara im Rahmen der marokkanischen Souveränität sieht, womit de facto der marokkanische Hoheitsanspruch anerkannt wurde.
Während des dreitägigen Staatsbesuchs wurden in Rabat zahlreiche Abkommen und Absichtserklärungen unterzeichnet, die auch Projekte und Investitionen Frankreichs und französischer Unternehmen in der Westsahara beinhalten. Der nun stattfindende Besuch des französischen Botschafters in Marokko folgt auf diese Unterzeichnungen und soll diese konkret mit Leben füllen.
