Französische Außenministerin bestätigt bei Gesprächen in Rabat, die Rückkehr zur normalen Visa-Vergabeverfahren und Kontingenten.
Rabat – Die französische Außenministerin Catherine Colonna befindet sich seit dem gestrigen Abend in der marokkanischen Hauptstadt Rabat. Am heutigen Vormittag traf sie auf ihren marokkanischen Amtskollegen, Außenminister Nasser Bourita, der sie vor seinem Amtssitz in Empfang nahm. Die Begrüßung war durchaus freundschaftlich, wenn auch nicht besonders herzlich, was dem aktuellen Stand der Beziehungen zwischen Frankreich und Marokko entspricht. Nach einem bilateralen Gespräch traten beide vor die Presse, um über die Ergebnisse ihrer Beratungen zu informieren.
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Visa-Vergabepraxis hat Beziehungen zwischen Rabat und Paris erheblich belastet.
Ein Streitpunkt der letzten Monate konnte offensichtlich ausgeräumt werden, die Frage des Visa-Vergabeverfahrens und der Visa-Kontingente.
Seit Monaten hat Frankreich versucht, Marokko wie auch Tunesien und Algerien, unter Druck zu setzen, bei der Migrationspolitik auf die Forderungen von Paris einzugehen und mehr sowie schneller mutmaßlich illegal migrierte Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zurückzunehmen. Dazu hat Frankreich die Anzahl der Visa für die Einreise in den Schengenraum um 50% gegenüber vorherigen Jahren eingeschränkt, was zu erheblichen Reisebeschränkungen geführt hat. Gerade Marokko hat diese Praxis als Demütigung gewertet und seinerseits die diplomatischen Beziehungen abkühlen lassen, was sich auf die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und auch auf einen möglichen Besuch des französischen Präsidenten Macron ausgewirkt hat.
Frankreich hat die Normalisierung des Visa-Vergabeprozesses bestätigt.
Bei der heutigen Pressekonferenz mit ihrem marokkanischen Amtskollegen Nasser Bourita am Freitag, den 16. Dezember 2022, kündigte die französische Außenministerin Catherine Colonna das Ende der Visakrise an.
„Wir haben gemeinsam mit unseren marokkanischen Partnern Maßnahmen ergriffen, um eine normale konsularische Zusammenarbeit wiederherzustellen“, erklärte Catherine Colonna.
„Marokko hat sich aus Respekt vor einer unilateralen und souveränen Entscheidung offiziell nicht zu Wort gemeldet“, reagierte Nasser Bourita auf die Entscheidung von Paris im September, die Visa für Marokkaner um die Hälfte einzuschränken.
„Heute ist die Entscheidung eine einseitige Entscheidung, die Marokko respektiert und nicht offiziell kommentieren wird, die aber in die richtige Richtung geht“, fügte der Chef der marokkanischen Diplomatie hinzu.
Frankreich wolle „eine beispielhafte Partnerschaft mit Marokko eingehen, eine außergewöhnliche, brüderliche und moderne Partnerschaft“. Frankreich und Marokko brauchen einander mehr denn je, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, ihre wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen (…) und den Erwartungen ihrer Jugend und ihrer Gesellschaft gerecht zu werden“, betonte die französische Chefdiplomatin, im Zusammenhang mit der Terrorbekämpfung.
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