Kapazitätserweiterung um rund das Dreifache an den marokkanischen Flughäfen geplant – Investitionen in Infrastruktur und Luftverkehrsstrategie soll Marokko zum Drehkreuz machen.
Casablanca – Die marokkanische Regierung plant eine massive Erweiterung der Flughafenkapazitäten, um den wachsenden Luftverkehr und die FIFA-Weltmeisterschaft 2030 zu bewältigen. Bis 2030 soll die Kapazität von derzeit 30 Millionen auf 80 Millionen Passagiere steigen. Ein umfassendes Investitionsprogramm sieht die Modernisierung mehrerer Flughäfen sowie den Ausbau der nationalen Fluggesellschaft Royal Air Maroc vor.
Investitionen in Flughäfen und Luftverkehr
Der marokkanische Minister für Transport und Logistik, Abdessamad Kayouh, stellte in Casablanca die Strategie Airports 2030 vor. Im Mittelpunkt steht der Ausbau und die Modernisierung der Flughäfen, insbesondere in den Austragungsstädten der FIFA-Weltmeisterschaft 2030. Ziel ist es, das Wachstum des Luftverkehrs zu fördern, die Servicequalität zu verbessern und Marokko als attraktives Reiseziel wettbewerbsfähiger zu machen.
Parallel dazu wird auch die nationale Fluggesellschaft Royal Air Maroc (RAM) strategisch weiterentwickelt. Ein Vertrag mit dem Staat sieht vor, die Flugzeugflotte bis 2037 von derzeit 50 auf 200 Maschinen zu erweitern. Dabei spielt der Flughafen Mohammed V in Casablanca eine zentrale Rolle: Er soll als internationales Drehkreuz ausgebaut werden, um die Anbindung zwischen den Kontinenten zu stärken.
Hochgeschwindigkeitszug als Teil des Mobilitätskonzepts
Ein weiteres zentrales Infrastrukturprojekt ist die Anbindung des Flughafens Casablanca an das marokkanische Hochgeschwindigkeitsbahnnetz. Ein neuer, internationaler Standard entsprechender Bahnhof soll eine schnelle und effiziente Verbindung zu wichtigen Wirtschafts- und Tourismuszentren ermöglichen. Geplante Fahrzeiten betragen:
- Tanger: unter zwei Stunden
- Rabat: unter 30 Minuten
- Marrakesch: unter 55 Minuten
Zudem soll ein regionales Bahnnetz mit Verbindungen im 15-Minuten-Takt den Zugang zum Flughafen erleichtern und seine Rolle als internationales Drehkreuz stärken.
Stärkung der Regionalflughäfen
Neben dem Ausbau zentraler Flughäfen betont die marokkanische Regierung auch die Bedeutung regionaler Flughäfen, insbesondere in den südlichen und östlichen Landesteilen. Städte wie Beni Mellal, Ouarzazate, Zagora, Taroudant, Tata, Essmara und Bouarfa sollen besser an den Luftverkehr angebunden werden, um den Inlandstourismus und die wirtschaftliche Entwicklung dieser Regionen zu fördern.
Politische Unterstützung und nächste Schritte
Das Vorhaben wurde auf einer Vorstandssitzung des National Airports Office (ONDA) unter der Leitung von Minister Kayouh beschlossen. Anwesend waren zudem Industrieminister Ryad Mezzour, der Direktor der Nationalen Agentur für strategisches Management staatlicher Beteiligungen (ANGSPE), Abdellatif Zaghnoun, sowie ONDA-Generaldirektor Adel El Fakir.
Kayouh betonte die Notwendigkeit einer konsequenten Umsetzung des Programms und forderte eine enge Überwachung der beschlossenen Maßnahmen. Mit diesem umfassenden Ausbauprogramm positioniert sich Marokko als wichtiger Knotenpunkt für den internationalen Luftverkehr und bereitet sich auf künftige wirtschaftliche und touristische Herausforderungen vor.
Marokko – Royal Air Maroc will Flotte bis 2037 vervierfachen.