Rabat rüstet seine Streitkräfte FAR mit dem israelischen System Atmos 2000 aus.
Rabat – Marokko habe entschieden, seine königlichen Streitkräfte (FAR) mit 36 selbstangetriebenen Artilleriegeschützen des Typs Atmos 2000 auszustatten. Das israelische System, das auf einem tschechischen Tatra-Lkw montiert sei, soll die marokkanische Artillerie modernisieren. Wie die französische Tageszeitung „La Tribune“ berichtet, fiel die Wahl auf das israelische Geschütz, nachdem es bei dem zuvor genutzten Caesar System des französischen Herstellers KNDS France zu technischen Schwierigkeiten und Problemen bei der Wartung gekommen sein soll.
Das Atmos 2000 ist ein 155-mm-Artilleriesystem, das sich durch hohe Mobilität und schnelle Einsatzfähigkeit auszeichnet. Es ist für den Einsatz in Gebieten konzipiert, in denen rasche Verlegung und Beweglichkeit entscheidend sind. Das System ermöglicht das Abfeuern von Langstreckenprojektilen mit hoher Präzision.
Französische Rüstungsindustrie verliert gegen israelische Konkurrenz.
Die Entscheidung Marokkos für das israelische System sei ein Rückschlag für die französische Rüstungsindustrie. „La Tribune“ zufolge gab es bereits bei der Stationierung der ersten Caesar-Geschütze im Jahr 2022 Probleme mit der Wartung und der Einsatzbereitschaft. Der französische Hersteller KNDS France habe nur zögerlich auf die Beschwerden aus Rabat reagiert, so die Zeitung weiter. „Insgesamt war Engagement von KNDS France geringer, den Anfragen nachzukommen, als die Entschlossenheit der Marokkaner zu reagieren, die sofort zupackten, als Elbit Systems mit dem Atmos 2000 auf den Markt kam“, heißt es in dem Artikel.
Marokko investiert seit Jahren in die Modernisierung seiner Streitkräfte. Dazu gehört der Kauf amerikanischer Abrams-Panzer, türkischer Bayraktar-Drohnen und leistungsstarker israelischer Luftabwehrsysteme. Mit dem Atmos 2000 wird das Arsenal der königlichen Streitkräfte nun weiter verstärkt. Der Kauf der israelischen Artilleriegeschütze sei ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der israelischen Rüstungsindustrie und den Wettbewerb auf dem internationalen Rüstungsmarkt.
