StartMarokkoMarokko - Erste Bilanz der Kommission zum Wiederaufbau in Al Haouz

Marokko – Erste Bilanz der Kommission zum Wiederaufbau in Al Haouz

Erdbeben von Al Houz jährt sich zum 1. Mal. Am 8. September 2023 forderte ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 auf der Richterskala offiziell rund 3.000 Tote. Regierung zieht erste Bilanz zum Wiederaufbau.

Rabat – Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben vom 8. September 2023 zieht die marokkanische Regierung eine erste positive Bilanz. Die Projekte vor Ort schreiten voran. Der gesamte Wiederaufbau ist auf insgesamt fünf Jahre angelegt und soll ca. 120 Mrd. marokkanische Dirham MAD kosten.

Premierminister Aziz Akhannouch leitete am Montag die 11. Sitzung der interministeriellen Kommission, die für den Wiederaufbau der vom Erdbeben in Al-Haouz betroffenen Gebiete zuständig ist. In der Sitzung wurden die Fortschritte in verschiedenen Bereichen bewertet. Akhannouch erinnerte dabei an die wichtigen Anweisungen von König Mohammed VI., die es ermöglichten, schnell und effektiv auf die Katastrophe zu reagieren. Er lobte die gute Zusammenarbeit und das zügige Vorankommen der Projekte, insbesondere bei der Wiederherstellung von Wohngebäuden und Infrastrukturen.

Die Kommission stellte fest, dass der Staat alle nötigen Voraussetzungen geschaffen hat, um den Wiederaufbau effizient zu gestalten. Dazu zählen finanzielle Unterstützung für betroffene Familien sowie die Bereitstellung von Baugenehmigungen und technischer Hilfe.

Ergebnisse im Bereich Wohngebäude:

Die Kommission berichtete, dass bisher 55.142 Baugenehmigungen erteilt wurden. Fortschritte gibt es bei der Sanierung und dem Wiederaufbau von 49.632 beschädigten Wohngebäuden. Insgesamt wurden 46.352 Gebäude von Trümmern befreit. Für besonders schwierige Fälle werden vor Ort individuelle Lösungen entwickelt.

Finanzielle Unterstützung:

57.805 Familien erhielten eine erste Zahlung von 20.000 MAD für den Wiederaufbau. Insgesamt wurden 1,2 Milliarden MAD ausgezahlt, und 97 % der betroffenen Familien konnten bisher unterstützt werden. Zusätzlich erhielten 20.763 Familien eine zweite Zahlung, 8.813 eine dritte und 939 Familien die letzte Zahlung. Fast 1.000 Familien haben den Wiederaufbau bereits abgeschlossen.

Soforthilfe:

63.862 Familien, deren Häuser ganz oder teilweise eingestürzt sind, erhielten monatliche Hilfen von je 2.500 MAD. Insgesamt wurden 11 von 12 Monatszahlungen mit einem Gesamtbetrag von 1,6 Milliarden MAD geleistet.

Straßenbau:

Die Kommission berichtete über Fortschritte bei der Modernisierung der Nationalstraße N7, insbesondere bei den 30 km der Straße zwischen Tizi N’Tast und Tafingoult. Auch die Arbeiten an der Straße zwischen Ouirgane und Tlat N’Yacoub kommen gut voran.

Weitere Entwicklungen:

  • Im Gesundheitssektor wurden 42 Gesundheitszentren modernisiert.
  • In der Landwirtschaft wurden 28.000 Tiere kostenlos an betroffene Züchter verteilt, und 353.830 Doppelzentner Gerste wurden an 48.581 Landwirte verteilt.
  • 54 km ländliche Straßen wurden saniert, und die Wiederherstellung kleiner und mittlerer Wasserinfrastrukturen ist zu 97 % abgeschlossen.
  • 111 Bildungseinrichtungen sind für den Schulstart bereit, und bis 2025/2026 sollen 1.287 weitere Schulen saniert werden.
  • 238 touristische Einrichtungen haben finanzielle Unterstützung beantragt, 148 haben bereits die erste Tranche der Hilfen erhalten.
  • Handwerksbetriebe erhielten ebenfalls finanzielle Unterstützung: 10 Millionen MAD wurden an 1.047 Handwerker ausgezahlt.

Die Kommission betonte außerdem, dass die Restaurierung von beschädigten Mauern und archäologischen Stätten im Rahmen der Bemühungen um den Erhalt des nationalen Erbes fortgesetzt wird.

Abschließend versicherte die Kommission, dass der Wiederaufbau weiterhin zügig und effizient vorangetrieben wird, um den betroffenen Gebieten eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, ganz im Sinne der Anweisungen von König Mohammed VI.

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