Trotz grundsätzlicher Einigung zwischen Regierung und Lehrergewerkschaft streiken große Teile der Lehrkräfte weiter. Das Bildungsministerium passt die Anforderungen, den Lehrplan und die Laufzeit des Schuljahres an.
Rabat – Das marokkanische Bildungsministerium hat auf den anhaltenden Streit mit Lehrkräften im Angestelltenverhältnis reagiert. Trotz des Eingreifens von Premierminister Aziz Akhannouch, der die Lösung des Konflikts mit den Vertretern der streikenden Lehrer zur Chefsache machte, und einer Einigung über 1.500 MAD mehr Gehalt pro Monat, was den Staat mutmaßlich 10 Mrd. MAD pro Jahre kosten soll, streiken zahlreiche Lehrergruppen weiter.
Immer noch entzündet sich der Lehrerstreik an den vom Bildungsministerium geforderten Qualifikationsprozessen. Ziel ist es von Seiten der Regierung, die Qualität der Bildung anzuheben. Die Lehrer im Angestelltenverhältnis sehen darin eine Benachteiligung und eine Forderung, die sich auf den Karriereweg aller Lehrer auswirken könnte.
Die bisherigen seit Monaten andauernden Streiks haben erhebliche Auswirkungen auf die Unterrichtsstunden in allen Schulformen gehabt, weshalb das Bildungsministerium nun Anpassungen für das laufende Schuljahr bekanntgab.
Die wichtigsten Punkte des integrierten nationalen Plans für die Planung der Unterrichtszeit und die pädagogische Organisation des Lernens von Schülern aller Bildungsstufen, der am Dienstag vom Ministerium für Bildung, Vorschulbildung und Sport vorgestellt wurde, sind folgende:
- Das Schuljahr für alle drei Zyklen nach Möglichkeit um eine Woche verlängern.
- Den Schülern der zertifizierenden Stufen die nötige Unterrichtszeit zur Verfügung stellen, um die Lehrpläne der zertifizierenden Fächer unter angemessenen pädagogischen und didaktischen Bedingungen abzuschließen.
- Den Schwerpunkt des Lehrplans auf das Grundwissen der aktuellen Schulstufe legen, dessen Erwerb für die nächste Schulstufe erforderlich ist.
- Stärkung der Mechanismen zur pädagogischen Unterstützung, um den Schülern zu helfen, ihre erworbenen Kenntnisse zu festigen.
- Flexibilität bei der Planung von Abschlussprüfungen.
- Verschiebung der standardisierten nationalen, regionalen und provinziellen Prüfungen um eine Woche.
- Beginn der einheitlichen nationalen Abiturprüfung am 10. Juni 2024 statt am 03. Juni 2024.