Waldbrände bedrohen nicht nur Menschen, sondern auch seltene Tiere. NGO gehen von hunderten toten Berberaffen aus.
Rabat – Der Magot-Affe, auch Berberaffe genannt, kommt im Königreich vor allem in den Bergregionen des Rif und des Zentralatlas vor. Einige wenige Affen dieser Art leben auch auf Gibraltar. Er ist der einzige Makake, der außerhalb Asiens lebt.
Der Bestand wird laut Medienberichten auf 3.000 bis 10.000 einzelne Tiere und in Gibraltar auf 300 geschätzt. Der „Berberaffen“ steht auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „gefährdete“ Art.
Einer der Gründe für den Rückgang der Makakenpopulation in Marokko liege im Verschwinden ihres Lebensraums. Der Mensch dringt durch Tourismus, Abholzung, Wilderei, Brände, Klimawandel, Dürre und anderes in das für die Tiere lebenswichtige Ökosystem ein.
Nun sollen Hunderte von Berberaffen den Bränden zum Opfer gefallen sein, die in Marokko vor allem in den Regionen Rif und Mittlerer Atlas große Schäden hinterlassen haben.
Lebensraum wird immer kleiner.
So z. B. das Waldreservat Bouhachem im Norden Marokkos, eines der seltensten Rückzugsgebiete für Berberaffen. In den letzten Wochen sind Brände in diesem Wald ausgebrochen, was viele nationale und internationale Naturschützer zu der Einschätzung veranlasst hat, dass Hunderte von Berberaffen umgekommen seien.
Nach Angaben der britischen Nichtregierungsorganisation Barbary Macaque Awareness and Conservation (BMAC), deren Sitz sich in Bouhachem befindet, hat der Waldbrand den Einwohnern ihre Häuser, ihre Ernten und einen Großteil ihres Viehs gekostet.
Das Feuer hat die Fauna des Reservats Bouhachem schwer getroffen. Das Reservat beherbergt auch mehrere andere Spezies, die auf der Roten Liste der IUCN für gefährdete Arten stehen. Dazu gehören die Griechische Landschildkröte, der Berberhirsch sowie seltene und gefährdete Vögel und Tauben.
Infolge des Waldbrandes wurden schon mehrere Berberaffen tot im Wald aufgefunden. Es sei zu befürchten, dass die Gesamtzahl der toten Tiere in den kommenden Tagen noch steigen werde. Das Feuer habe das Laub und das Unterholz des Waldes zerstört, von denen die Makaken als Nahrung abhängen.
Es heiße, dass es etwa zehn Jahre dauern würde, bis sich der Wald vollständig von diesen Bränden erholt habe wird.