Die Afrikanische Union (AU) hat zum Schutz, zur Identifizierung und Registrierung von Flüchtlingen und Vertriebenen in Afrika aufgerufen, die vom Klimawandel betroffen sind.
Addis Abeba – In einem Communiqué, im Anschluss an ein Treffen zum Thema Klimawandel, Frieden und Sicherheit in Afrika veröffentlicht wurde, an dem auch Marokko teilnahm, räumte der Friedens- und Sicherheitsrat der AU (PSC) ein, dass klimabedingte Vertreibung zu einem akuten Problem geworden ist, wodurch sich die lokalen Spannungen verschärft und u.a. zu Menschenhandel und Ausbeutung von Kindern geführt haben. Vor diesem Hintergrund forderte der Rat eine „beschleunigte Umsetzung des Beschlusses 718 der Generalversammlung, der 2019 verabschiedet wurde.
Darin wird die Kommission aufgefordert, den Schutz, die Zählung und Registrierung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen sowie den Schutz ihrer Grundrechte sicherzustellen. Marokko, das zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren im Friedens- und Sicherheitsrat PSC der AU vertreten ist, hatte auf dieser Sitzung die Zählung und Registrierung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen im vom Klimawandel betroffenen Afrika sowie deren Schutz vor jeglicher Form von Ausbeutung gefordert.
Der ständige Vertreter des Königreichs Marokko bei der AU und der UNECA, Mohamed Arrouchi, hatte mit Besorgnis die zunehmenden unverhältnismäßigen Auswirkungen des Klimawandels auf Afrika und die Herausforderungen für die sozioökonomische Entwicklung des Kontinents erläutert, so die Erklärung weiter.
Er erinnerte daran, dass die Zahl der Flüchtlinge aufgrund des Klimawandels voraussichtlich 250 Millionen erreichen wird und forderte die Umsetzung der entsprechenden Beschlüsse der Konferenz.
Die Afrikanische Union ermutigte die 54 Mitgliedsstaaten der panafrikanischen Organisation außerdem, die Arbeit der afrikanischen Klimakommissionen, die auf der COP22 2016 in Marrakech eingerichtet wurden, um die Umsetzung des Pariser Abkommens zu begleiten, weiterhin zu unterstützen und zu erleichtern.
Der AU-PSC betonte außerdem, wie wichtig die Umsetzung des Pariser Abkommens über den Klimawandel und des Sendai-Rahmenwerks für die Katastrophenvorsorge ist, und forderte die afrikanischen Länder auf, mit dem Privatsektor, Nichtregierungsorganisationen (NGO) und zivilgesellschaftlichen Organisationen (CSO) zusammenzuarbeiten, um die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel auf nationaler Ebene, insbesondere im Agrarsektor, wirksam zu stärken und eine klimaresistente Infrastruktur zu entwickeln.