AfDB (Afrikanische Entwicklungsbank) geht für Marokkos Wirtschaft im Zeitraum 2023-2024 von einem BIP-Wachstum um ca. 3,4% aus.
Die AfDB, mit ihrem Hauptsitz in Abidjan, Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) lobte zuletzt die makroökonomische Stabilität und die Strukturreformen, die das Königreich Marokko in den Bereichen Energie, Steuern, Finanzen und soziale Sicherheit bereits umgesetzt habe.
Darüber hinaus stelle die Bank fest, dass Marokko eine der am stärksten diversifizierten Volkswirtschaften Afrikas sei, mit einer starken Präsenz in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungen und Tourismus. Im Jahr 2019 war Marokko nach Nigeria, Südafrika, Ägypten und Algerien die fünftgrößte Volkswirtschaft Afrikas.
African Economic Outlook 2023 geht von einem BIP-Wachstum für Marokko bei sinkender Inflationsrate aus.
Der Afrikanische Wirtschaftsausblick 2023 / African Economic Outlook 2023, den die AfDB am Rande der 58. Jahrestagung der Bank in Sharm el-Sheikh Ägypten veröffentlichte, gehe davon aus, dass sich das Wachstum in Nordafrika von 4,1 Prozent im Jahr 2022 auf 4,6 Prozent im Jahr 2023 beschleunigen wird. Dies sei vor allem auf die wirtschaftliche Erholung in Marokko zurückzuführen. Im Zeitraum 2023-2024 solle das Wachstum wieder auf 3,4 Prozent steigen. Dies wäre für das Königreich eine Rückkehr zum Wachstumspfad mit ähnlichen Raten, trotz enormer Investitionen in die Infrastruktur und Anreize für ausländische Investoren und inländischen Startups.
Wirtschaftswachstum beschleunigt sich kaum noch.
Marokkos Wirtschaft erholt sich nur schleppend von den Folgen der Pandemie, die dem Land eine Rezession von -7,19% auferlegte. Aber bereits zuvor gingen die jährlichen Wachstumsraten zurück, bei zugleich sehr hoher Schwankung. Aber seit 2011 und dem sog. arabischen Frühling hat sich die BIP-Wachstumsrate in einem Intervall von 3 % bis 4% eingependelt. Noch in den 1990 Jahren waren Wachstumsraten über 10% möglich. Wobei das Wirtschaftswachstum stark vom Verlauf der landwirtschaftlichen Saison abhing und weiterhin abhängt. Ein wachsendes Risiko in Zeiten wiederkehrender Dürren, der Wasserknappheit und des Klimawandels.
Für denselben Zeitraum (2023/2024) rechne die AfDB mit einer durchschnittlichen Inflation von 4,5 Prozent und einem Leistungsbilanzdefizit von 4,2 Prozent.
Für denselben Zeitraum (2023/2024) rechne die AfDB mit einer durchschnittlichen Inflation von 4,5 Prozent und einem Leistungsbilanzdefizit von 4,2 Prozent.
Entwicklungsbank sieht Risiken.
Obwohl das marokkanische Wirtschaftswachstum sich quasi normalisiert, liegt es dennoch unter dem afrikanischen Durchschnitt. Afrikas Wirtschaftswachstum wird sich dem Bericht zufolge 2023 auf 4 Prozent erholen und sich 2024 bei 4,3 Prozent stabilisieren.
Trotz der positiven Erwartungen weise die AfDB auf die Herausforderungen hin, vor denen Marokko steht. Dazu gehört die hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter Jugendlichen und Frauen, regionale Ungleichheiten, der Klimawandel und die Auswirkungen der Pandemie, die auch weiterhin spürbar bleiben werden. Denn auch wenn die Welt so tut, als wäre COVID-19 überwunden, so infizieren sich weiterhin täglich Menschen mit dem Coronavirus SARS-COV 2 und seinen Varianten mit dem Risiko auf Langzeitfolgen (Long COVID bzw. Post-COVID). Die AfDB empfiehlt mehr Investitionen in Bildung, Innovation, Infrastruktur und soziale Inklusion, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und nachhaltig zu gestalten.
Marokko und weitere afrikanische Staaten wollen private Investitionen ankurbeln.
Die Gouverneure der AfDB-Gruppe befassten sich auf ihrer zehnten Jahrestagung mit der Frage, wie mehr private Investitionen angeregt werden können. Dies wird Strukturreformen ermöglichen, die notwendig seien, um das Wirtschaftssystem mit den Gesetzen und Vorschriften in Einklang zu bringen, innerhalb derer Unternehmen und Einzelpersonen agieren. Die Reformen sollen eine gesunde Wirtschaft gewährleisten, die ihr Wachstumspotenzial besser und ausgewogener ausschöpfen könne.