Beide Kammern des marokkanischen Parlaments wollen sich zur vermeintlich „Anti-Marokko“ Resolution des EU-Parlaments austauschen.
Rabat – Das EU-Parlament hat am vergangenen Donnerstag (17. Januar 2023) mit deutlicher Mehrheit einen Resolutionsentwurf angenommen, der Marokko unter anderem für seine Medien- und Pressefreiheit, der Inhaftierung namentlich genannter Journalisten sowie den Umgang mit HIRAK-Häftlingen kritisiert. Zugleich riefen die EU-Abgeordneten die EU-Kommission dazu auf, die Zusammenarbeit mit Marokko zu überprüfen bzw. einzuschränken. Nun scheint die marokkanische Politik auf diese Resolution reagieren zu wollen.
Ratskammer und Abgeordnetenhaus kündigen für Montag gemeinsame Sitzung zur aktuellen „Anti-Marokko“ Resolution aus Brüssel an.
Die beiden Kammern des marokkanischen Parlaments werden am Montag (23. Januar 2023) eine gemeinsame Plenarsitzung abhalten, in der die jüngsten Standpunkte des Europäischen Parlaments zu Marokko erörtert werden sollen, wie die Sprecher der Abgeordnetenkammer und der Ratskammer am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, die über die staatliche Nachrichtenagentur MAP veröffentlicht wurde.
Diese gemeinsame Plenarsitzung wird um 13.30 Uhr Ortszeit im großen Saal des Repräsentantenhauses stattfinden, heißt es in der Erklärung weiter.
In der Vergangenheit hat Marokko teils in deutlichen Worten jede Einmischung in die innere Angelegenheit des Königreiches zurückgewiesen. Ähnliches wird nun ebenfalls erwartet. Es gilt abzuwarten, wie deutlich die Zurückweisung erfolgen wird. Zugleich erwarten die politischen Beobachter keine negativen Einflüsse auf die grundsätzliche und enge Zusammenarbeit zwischen Marokko und der Europäischen Union, da die Resolution des EU-Parlaments für die EU-Kommission nicht binden ist.
Marokko – EU-Parlament kritisiert mangelnde Medien- u. Pressefreiheit