Getreide kommt hauptsächlich aus Frankreich aber auch aus Russland nach Marokko.
Rabat – Im vergangenen Monat Oktober wurden insgesamt 256.013 Tonnen Weichweizen in den marokkanischen Häfen gelöscht (entladen). Dies gehe aus Zahlen der Fédération nationale des négociants en céréales et en légumineuses (FNCL) (Nationaler Verband der Getreide- und Hülsenfrüchtehändler) hervor. Dies berichtet das Nachrichtenportal Le360.
Hauptlieferanten für Weizen sind Frankreich, Rumänien, Litauen, Polen und auch Russland.
Die marokkanische Landwirtschaft war in den letzten Jahrzehnten nicht mehr in der Lage, den eigenen Bedarf an Weizen, sowohl für die Versorgung der Bevölkerung wie auch für die Tierzucht bzw. Tierhaltung, selbst zu decken. Insbesondere in den Dürrejahren stieg der Import von Getreide bzw. Weizen.
Import von Getreide wird subventioniert.
Marokko startete bereits am 13. September letzten Jahres ein neues Erstattungssystem / Subventionssystem für Getreideimporte, dass jeweils in der Zeit vom 1. Oktober und dem 31. Dezember greift. Dieses System bietet Händlern einen zusätzlichen Anreiz, ca. 2 Millionen Tonnen Weizen auf dem internationalen Markt zu kaufen. Ziel der Intervention sei es, die durch die Dürre verursachte Getreideknappheit zu überwinden und die nationale Versorgung sicherzustellen.
Weniger Weizen als im Vormonat importiert.
Der nationale Verband der Weizen- und Zuckerproduzenten (FNCL) hat Le360 mitgeteilt, dass zwischen dem 1. und 31. Oktober 256.013 Tonnen Weichweizen in marokkanischen Häfen entladen wurden. Diese Menge liege unter den 369.862 Tonnen, die im September importiert wurden. Im Hafen von Casablanca kamen die meisten Ladungen (216.413 Tonnen) an, gefolgt von Agadir (33.000 Tonnen) und Jorf Lasfar (6.600 Tonnen).
Russland ist wieder einer der wichtigen Lieferanten Marokkos.
Frankreich bleibe mit 103.275 Tonnen Weizenimporten der wichtigste Lieferant des Königreichs, weit vor Rumänien (59.459 Tonnen), Litauen (33.000 Tonnen) und Polen (32.979 Tonnen). Auch Russland gehöre mit einem Volumen von 27.500 Tonnen zu den wichtigen Lieferanten.
Russland und die Ukraine sind weltweit die größten Getreideexporteure. Seit dem Ausbruch des Krieges mit der Ukraine am 24. Februar 2022 meldet sich Moskau damit wieder als Lieferant zurück.
Laut Händlern bietet Russland wettbewerbsfähigere Preise als andere Exporteure. Nach einer voraussichtlich sehr guten Getreideernte in der Saison 2022/2023 sind weitere Lieferungen nicht ausgeschlossen.
Ob das Ziel von 2 Millionen Tonnen bis Ende Dezember erreicht werden könne, sei derzeit schwer zu sagen. Die Pauschalprämie wurde vom Office national interprofessionnel des céréales et légumineuses (ONICL) auf 27,01 marokkanische Dirham MAD pro Doppelzentner festgesetzt. Im November wurde diese Prämie auf 28,43 Dirham pro Doppelzentner erhöht. Angesichts steigender Getreidepreise auf dem Weltmarkt sollen die Ankäufe der marokkanischen Importeure weiter unterstützt werden.