Treffen in Madrid trotz angespannter diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern
Der algerische Innenminister Brahim Merad hat sich am Montag in Madrid mit seinem spanischen Amtskollegen Fernando Grande-Marlaska Gomez getroffen. Wie die algerische Nachrichtenagentur APS berichtet, stand bei dem Treffen die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen nationale Sicherheit und Zivilschutz im Mittelpunkt.
Laut einer Erklärung des algerischen Innenministeriums bot das Gespräch Gelegenheit, Fachwissen im Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität auszutauschen und gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen zu koordinieren. Vertreter beider Ministerien nahmen an dem Treffen teil.
Treffen vor dem Hintergrund diplomatischer Spannungen
Das Treffen fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Beziehungen zwischen Algerien und Spanien angespannt sind. Der Hauptgrund dafür ist die spanische Unterstützung für Marokkos Autonomieplan für die Westsahara, eine ehemals spanische Kolonie, die von der Polisario-Front – mit Unterstützung Algeriens – als unabhängiger Staat beansprucht wird.
Im März 2022 hatte die spanische Regierung überraschend Marokkos Hoheitsanspruch auf die Westsahara unterstützt. Dies führte zu einem starken diplomatischen Bruch mit Algerien, das daraufhin seinen Botschafter aus Madrid abzog und den bilateralen Handelsaustausch mit Spanien stark einschränkte.
Trotz dieser Spannungen zeigt das Treffen der Innenminister, dass beide Länder weiterhin in sicherheitsrelevanten Fragen kooperieren. Insbesondere Themen wie Migration, Terrorismusbekämpfung und organisierte Kriminalität erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Algerien und Spanien, da beide Länder eine Schlüsselrolle in der Mittelmeerregion spielen. Ob das Gespräch in Madrid zu einer Annäherung in den politischen Differenzen führen kann, bleibt jedoch abzuwarten.
