Türkischer Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an der Spitze einer Delegation seiner Minister am heutigen Dienstag in Algerien erwartet. Wirtschaftliche Kooperation und Lage im Nahen Osten im Fokus der Gespräche.
Algier / Ankara – Für den heutigen Dienstag wird in der algerischen Hauptstadt der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erwartet. Anlass für den offiziellen Besuch ist eine Sitzung des algerisch-türkischen Kooperationsrates. Zahlreiche Minister begleiten den türkischen Staatspräsidenten, der erst Ende letzter Woche in Deutschland gewesen ist. Der algerische Präsident Abdelmajid Tebboune ließ über die staatliche Nachrichtenagentur APS vermelden, dass sich „die algerisch-türkischen Beziehungen in den letzten Jahren qualitativ weiterentwickelt und sind auf mehreren Ebenen zu privilegierten Beziehungen“ entwickelt hätten.
Im Oktober hatten die beiden Präsidenten Erdogan und Tebboune in einem Telefongespräch über den Besuch und die bilateralen Beziehungen sowie die jüngsten Entwicklungen in den palästinensischen Gebieten gesprochen. Mit Bezug auf die Geschehnisse im Nahen Osten teilen die beiden Länder ähnliche Positionen. Beide Länder sehen die Schuld für die Eskalation bei Israel und haben sich von der Hamas nicht distanziert. Beide Länder haben Israel für wahrgenommen, tatsächliche oder mutmaßliche Kriegsverbrechen gegen die Palästinenser verurteilt und den UNO-Sicherheitsrat zum Eingreifen aufgefordert.
„Der Besuch findet auch statt, um die politische Übereinstimmung zwischen den beiden Ländern in wichtigen regionalen und internationalen Fragen von gemeinsamem Interesse, insbesondere der Palästinafrage, zu bekräftigen“, so APS weiter.
Im Rahmen der Vorbereitungen auf diesen Besuch hatte der vom Präsidenten der Republik beauftragte Minister für auswärtige Angelegenheiten und die nationale Gemeinschaft im Ausland, Ahmed Attaf, im vergangenen September einen Arbeitsbesuch in Ankara unternommen, bei dem er dem türkischen Präsidenten eine Botschaft im Namen von Präsident Tebboune überbrachte.
Ausbau der Handelsbeziehungen und Lage in Nahen Osten
Beide Länder wollen die Handelsbeziehungen ausbauen. Nach Angaben von algerischer Seite belief sich der Handel zwischen beiden Ländern auf 5 Milliarden US-Dollar und die türkischen Investitionen in Algerien auf 6 Milliarden US-Dollar, die beide Seiten mittelfristig auf 10 Milliarden US-Dollar erhöhen wollen. Als größter ausländischer Investor außerhalb des Kohlenwasserstoffsektors ist die Türkei in Algerien mit rund 1.500 Unternehmen vertreten, die in verschiedenen Wirtschaftszweigen tätig sind und zur Schaffung von mehr als 30.000 Arbeitsplätzen beitragen.
Anlässlich des Besuchs des türkischen Präsidenten in Algerien werden mehrere Abkommen zwischen den beiden Ländern unterzeichnet, die so unterschiedliche Bereiche wie Handel, Investitionen, Energie, Bildung und Kultur betreffen.
Es geht auch, um mehrere praktische Schritte, die den rechtlichen Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit verbessern und die Vorbereitung einer Reihe von Abkommen vorantreiben sollen.
Neben wichtigen Sektoren wie Metallurgie, Stahl, Textilien, Bauwesen und öffentliche Arbeiten, die „zu den wichtigsten bilateralen Erfolgen geführt haben“, wird die algerisch-türkische Wirtschaftspartnerschaft nun auf neue Sektoren wie erneuerbare Energien, Bergbau, Sahara-Landwirtschaft und Pharmaindustrie ausgeweitet, im Lichte der fortgesetzten Bemühungen, „die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Hochschulbildung, wissenschaftliche Forschung und Gesundheit zu stärken“.
Nach der Übergabe seines Beglaubigungsschreibens an den Präsidenten der Republik hatte der neue Botschafter der Republik Türkei in Algerien, Mujahid Kucuk Yilmaz, die Entschlossenheit seines Landes zum Ausdruck gebracht, die bereits „ausgezeichneten“ Beziehungen zu Algerien weiter zu stärken, und meinte, dass „die Dichte dieser offiziellen Besuche das hohe Niveau bezeugt, das in den bilateralen Beziehungen erreicht wurde“.
Er fügte hinzu, dass Ankara die Entwicklung und den wirtschaftlichen Wandel Algeriens unter der Führung von Präsident Tebboune mit großer Bewunderung verfolge und betonte die Bereitschaft seines Landes, durch große Infrastrukturprojekte zum Aufbau des neuen Algeriens beizutragen, so die staatliche Nachrichtenagentur APS abschließend.