Fisch im Fluss Oued Sebaou mutmaßlich erstickt. Stehendes Gewässer ohne ausreichenden Sauerstoff.
Algier – Es wird weiter über die möglichen Ursachen eines massiven Fischsterbens spekuliert und diskutiert. Am 5. August dieses Jahres ereignete sich im Oued Sebaou in der Wilaya Tizi Ouzou eine Umweltkatastrophe, wie das algerische Nachrichtenportal TSA am 13. August 2023 berichtet.
Tausende Fische sollen in einem Fluss in Algerien erstickt sein. Schockierende Bilder von toten Fischen, die im stehenden Wasser des großen Flusses treiben, wurden in verschiedenen sozialen Medien veröffentlicht.
Malek Abdeslam, ein promovierter Gewässerkundler, veröffentlichte auf seiner Website, die teils erschütternden Bilder, von Tausende von Fischen, die sich in einem Becken mit stehendem Wasser sammelten. Laut dem Experten handelt es sich um „Süßwasserkarpfen“.
Experten vermuten, dass das Massensterben auf den Staudamm des Oued Sebaou zurückzuführen ist. Er hindert die Fische daran, den Fluss zu erreichen. Sie erstickten, weil ihnen im stehenden, salzigen Wasser der Sauerstoff ausgegangen sein könnte.
Die Katastrophe habe sich ca.3 km flussaufwärts der Mündung des Oued Sebaou ereignet. Der Sebaou ist einer der wichtigsten Flüsse Algeriens. Die Bauern der Region bewirtschaften das Land an seinen Ufern. Malek Abdeslam schreibt auf seiner Facebook-Seite, dass die Fische in dem salzigen Wasser nicht gut leben können, weil es 25 Gramm Mineralsalze pro Liter enthält, davon 80 Prozent Natriumchlorid.
Er veröffentlicht regelmäßig Videos und Fotos aus dem Oued Sebaou. Diese Fische „konnten nicht mehr flussaufwärts schwimmen, weil sie durch den Staudamm von Ben Choud blockiert waren“, erläutert er weiter.
„Diesen Damm haben die Bauern selbst gebaut, um zu verhindern, dass Meerwasser ins Landesinnere eindringt“, erklärt Malek Abdeslam weiter.
Der Sebaou oder Oued Sebaou ist der wichtigste Fluss der westlichen Kabylei und mündet bei der Küstenstadt Dellys in der Provinz Boumerdès ins Mittelmeer.