Gegenseitige Unterstützung bei der Verfolgung von Straftaten und Straftätern.
Algier – Der algerische Justizminister Abderrachid Tabi und sein libanesischer Amtskollege Henry Khoury unterzeichneten am Samstag in Beirut ein Abkommen über Rechtshilfe in Strafsachen und ein weiteres über die Auslieferung von Straftätern.
Die Unterzeichnungszeremonie fand nach Gesprächen zwischen den beiden Ministern am Rande der Teilnahme an der 37. Tagung des Rates der arabischen Justizminister statt, die in der libanesischen Hauptstadt abgehalten wurde.
Für den algerischen Justizminister sind diese Abkommen „der ideale Mechanismus, um die strafrechtliche Straflosigkeit zu bekämpfen“. „Es steht viel auf dem Spiel und kein noch so mächtiges Land kann sich allein den Erscheinungsformen der Kriminalität in ihren verschiedenen Formen stellen, insbesondere den Verbrechen der Korruption, der Geldwäsche und der Unterschlagung“, so zitiert von der algerischen staatlichen Nachrichtenagentur APS und er betonte weiter die Notwendigkeit, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um diesem Phänomen auf bilateraler, regionaler oder internationaler Ebene zu begegnen.
Der Libanon stand vor der Hafenkatastrophe im Ruf ein idealer Platz für Geldwäsche und verborgene Finanztransaktionen zu sein, da die Banken wenige Prüfungen vornahmen und eine geringe Bereitschaft zur Auskunft hatten. Das ändert sich nur langsam, da die libanesischen Banken durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes in schwere Turbolenzen geraten sind und die internationale Gemeinschaft Wirtschaftshilfen von Reformen im Land abhängig machen, insbesondere bei der Bekämpfung von Korruption.
Algerien zugleich leidet unter dem Fehlen hoher Geldbeträge, die von führenden Köpfen der politischen und wirtschaftlichen Elite meist ins Ausland geschafft wurden. Der algerische Präsident Tebboune nannte in einem Interview im Jahr 2021 die Zahl von über 1.000 Mrd. US-Dollar (1 Billion) an mutmaßlichen Staatsgeldern, die aus dem an Rohöl und vor allem Gas reichen Land ins Ausland Geschafft worden sind.
500 Bankkonten in der Schweiz als Versteck für algerisches Geld in Verdacht.