Zusammen mit sieben weiteren Staaten reagiert Algerien auf stabile Marktbedingungen und niedrigere Ölvorräte
Wien – Algerien und sieben weitere Staaten der erweiterten OPEC+-Gruppe haben sich am 31. Mai 2025 auf eine moderate Anhebung ihrer Ölproduktion im Juli verständigt. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die teilnehmenden Länder ihr Engagement für einen stabilen Ölmarkt vor dem Hintergrund gesunder Fundamentaldaten und positiver globaler Wirtschaftsaussichten.
Die Entscheidung sieht vor, dass Algerien zusammen mit Saudi-Arabien, Russland, Irak, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Kasachstan und Oman im Juli 2025 eine Produktionserhöhung um 411.000 Barrel pro Tag vornimmt – ausgehend vom erforderlichen Produktionsniveau des Vormonats.
Fortsetzung der abgestuften Rückkehr seit April
Die aktuelle Bekanntgabe ist Teil eines bereits im Dezember 2024 gefassten Beschlusses, die im Jahr 2023 beschlossenen freiwilligen Produktionskürzungen in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag schrittweise zurückzunehmen. Der Anpassungspfad begann im April 2025 und verläuft monatlich abgestuft, mit der Option, Anpassungen je nach Marktentwicklung anzuhalten oder rückgängig zu machen.
Diese Flexibilität soll es der Gruppe ermöglichen, weiterhin auf kurzfristige Schwankungen zu reagieren, ohne das übergeordnete Ziel der Marktstabilisierung zu gefährden.
Algeriens Position im Rahmen der OPEC+
Für Algerien hat die Entscheidung auch eine haushalts- und außenwirtschaftspolitische Bedeutung. Als Ölexporteur profitiert das Land von stabileren Preisen, möchte aber zugleich seine Verpflichtungen innerhalb der OPEC+ einhalten. Die Gruppe betonte erneut, dass alle Mitglieder etwaige Überproduktionen seit Januar 2024 ausgleichen werden. Zudem sollen die Monatstreffen fortgesetzt werden, um Konformität und Marktbedingungen zu überprüfen. Das nächste Treffen ist für den 6. Juli 2025 geplant.
Balance zwischen Angebot und Nachfrage
Die Gruppe reagiert damit auf eine Phase relativer Marktentspannung, die unter anderem durch niedrigere Lagerbestände und eine robuste globale Nachfrageentwicklung gekennzeichnet ist. Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine Überversorgung, was den Spielraum für die geplante Erhöhung schafft.
Wie in der Erklärung betont wurde, ermögliche die schrittweise Rückkehr zur Normalproduktion den Staaten, ihre wirtschaftliche Resilienz zu stärken, ohne dabei die Marktstabilität zu gefährden.