StartAlgerienAlgerien – Kritik an pro-marokkanischen US-Position zur Westsahara

Algerien – Kritik an pro-marokkanischen US-Position zur Westsahara

Westsahara-Konflikt und internationale Entwicklungen

Algeriens Außenministerium äußert Bedauern über Washingtons erneute Unterstützung des marokkanischen Hoheitsanspruchs sowie Autonomieplans und verweist auf das Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis gemäß den UN-Grundsätzen.

Algier – Das algerische Außenministerium hat in einer offiziellen Erklärung Kritik an der jüngsten pro-marokkanischen Haltung der Vereinigten Staaten (USA) in der Westsahara-Frage geäußert. Hintergrund ist eine erneute Bestätigung der US-Regierung, den marokkanischen Autonomieplan innerhalb der marokkanischen Souveränität als „einzige Lösung“ für den Konflikt zu unterstützen. Algerien zeigt sich besorgt über die Haltung eines ständigen Mitglieds des UN-Sicherheitsrates und verweist auf geltendes Völkerrecht und bestehende Resolutionen der Vereinten Nationen.

In der am Mittwoch veröffentlichten Erklärung betont Algerien, dass es sich bei der Westsahara um ein „Gebiet ohne Selbstregierung“ handelt, dessen Bevölkerung weiterhin ein „unveräußerliches Recht auf Selbstbestimmung“ habe. Diese Position gründet sich unter anderem auf die UN-Resolution 1514 (XV), die die Entkolonialisierung als völkerrechtliches Prinzip verankert. Eine Abkehr von diesem Rahmen durch internationale Akteure, so das Ministerium, trage nicht zur Lösung des Konflikts bei und widerspreche der geltenden internationalen Legalität.

Algerien stellt sich damit erneut offen gegen die marokkanische Position, die die Westsahara / marokkanische Sahara als integralen Bestandteil des Königreichs betrachtet. Die algerische Regierung unterstützt seit Jahrzehnten die Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario und sieht in einer Abstimmung der Bevölkerung über ihren zukünftigen Status die einzige legitime Lösung.

Westsahara-Konflikt und internationale Entwicklungen

Die Westsahara ist seit dem Rückzug Spaniens im Jahr 1975 ein umstrittenes Gebiet im Nordwesten Afrikas. Marokko kontrolliert heute weite Teile der Region und betrachtet sie als Teil seines Staatsgebiets. Die Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario hingegen fordert einen souveränen Staat und wird unter anderem von Algerien politisch und diplomatisch unterstützt. Der Konflikt gilt als einer der letzten ungelösten Konflikte in Folge der Kolonialzeit weltweit.

In den vergangenen Jahren hat Marokko auf internationaler Bühne zunehmend Unterstützung für seinen Hoheitsanspruch und Autonomieplan erhalten. Die USA hatten bereits 2020 unter der Trump-Administration die marokkanische Souveränität über die Westsahara offiziell anerkannt – ein Schritt, der auch unter der aktuellen US-Regierung nicht revidiert wurde. Weitere Staaten, insbesondere in Afrika und dem Nahen Osten, haben sich dieser Linie angeschlossen oder diplomatische Vertretungen in der umstrittenen Region eröffnet. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden diplomatischen Isolierung der sahrauischen Unabhängigkeitsbestrebungen sowie der algerischen Diplomatie und belastet zugleich die Beziehungen zwischen Algerien und Marokko erheblich.

Marokko – USA bekräftigen Anerkennung der marokkanischen Souveränität über die Westsahara

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