Ministerpräsident Mario Draghi und italienischer Außenminister Luigi Di Maio in Algier, um Gasversorgung zu sichern.
Algier – Der italienische Ministerpräsident (Premierminister) Mario Draghi ist in der algerischen Hauptstadt Algier, um den Präsidenten der Demokratischen Volksrepublik Algerien, Abdelmadjid Tebboune, zu treffen. Dies bestätigte sowohl das Büro des italienischen Regierungschefs auf der eigenen Website wie auch Algerien über die staatliche Nachrichtenagentur APS.
Herr Draghi wird bei seiner Reise vom italienischen Außenminister Luigi Di Maio begleitet. Wichtigstes Thema des italienischen Regierungschefs ist die Absicherung von Gaslieferungen aus dem nordafrikanischen Land.
Italien ringt, ähnlich wie weitere Länder der europäischen Union, z.B. Deutschland, darum, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Bereits jetzt liefert Algerien, nach eigenen Angaben und über eine direkte Pipeline durch Tunesien und das Mittelmeer, ca. ein Drittel des von Italien benötigten Erdgases.
„Ein Drittel des von Italien verwendeten Gases kommt aus Algerien, mehr als 200 italienische Unternehmen haben dort Infrastrukturarbeiten durchgeführt, und wir sind im Agrar- und Ernährungssektor vertreten. Es ist eine umfassende 360-Grad-Beziehung“, kommentierte der italienische Botschafter in Algier, Giovanni Pugliese, laut APS die Beziehung. Für den Botschafter ist der Besuch von Staatspräsident Mattarella in Algerien vor einigen Monaten ein großer Erfolg gewesen, der einer großen Öffentlichkeitswirkung hatte, so APS weiter.
Im Jahr 2020 belief sich das Handelsvolumen zwischen Algerien und Italien, nach algerischen Angaben, auf fast 6 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen 3,5 Milliarden US-Dollar auf algerische Exporte nach Italien (vor allem Kohlenwasserstoffe) und 2,42 Milliarden US-Dollar auf Importe aus Italien (vor allem Investitionsgüter).
Italien war im ersten Quartal 2021 der wichtigste Abnehmer für algerische Gasexporte mit einem Gesamtvolumen von 6,4 Milliarden Kubikmetern (m3), was einer Steigerung von 109% gegenüber 2020 entspricht.