Vertreter des algerischen und iranischen Parlaments diskutieren über vertiefte Kooperation in Verteidigungsfragen, Terrorismusbekämpfung und bilaterale Investitionen.
Algier – Am Montag (12. Mai 2025) traf sich Aissa Naili, Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission des algerischen Rats der Nation, mit einer Delegation des iranischen Parlaments unter Leitung von Hassan Ghashghavi, dem Vorsitzenden der Iran-Algerien-Freundschaftsgruppe des Islamischen Schura-Rats. Die Zusammenkunft erfolgte auf Initiative des Präsidenten des Rats der Nation, Salah Goudjil, und zielte auf eine engere sicherheitspolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder ab.
Fokus auf Verteidigung, Sicherheit und Investitionen
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Umsetzung bestehender Kooperationsabkommen zwischen Algerien und dem Iran, die laut offizieller Mitteilung unter Aufsicht der beiden Staatspräsidenten Abdelmadjid Tebboune und Masoud Pezeshkian stehen. Beide Seiten betonten das gemeinsame Interesse an Investitionen als strategische Priorität und sprachen sich für eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen Polizeiarbeit, Terrorismusbekämpfung, organisierte Kriminalität und Cyberkriminalität aus.
Laut APS sagte Aissa Naili, die Zusammenarbeit entwickle sich positiv, trotz bestehender Handelshemmnisse. Er hob hervor, dass das algerische Verteidigungssystem auf nachhaltigen Maßnahmen beruhe und die Nationale Volksarmee (ANP) ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickle. Die algerische Erfahrung im Kampf gegen Terrorismus und grenzüberschreitende Kriminalität sei „wertvoll“ und habe zur Entwicklung wirksamer Ansätze geführt.
Gemeinsame außenpolitische Positionen
Beide Delegationen unterstrichen die Übereinstimmung ihrer außenpolitischen Positionen, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung für die palästinensische und die Westsahara-Frage. Diese Themen wurden als zentrale Anliegen in der multilateralen Diplomatie beider Länder bezeichnet.
Ghashghavi bezeichnete Algerien und den Iran als „friedliche Staaten, die Aggression ablehnen“ und regte die Einrichtung eines bilateralen Expertengremiums zur Koordination sicherheitspolitischer Zusammenarbeit an. Er lobte zugleich Algeriens Rolle in internationalen Organisationen in diesem Bereich.
Parlamentarische Kontakte sollen intensiviert werden
Beide Seiten verständigten sich darauf, die bilateralen Beziehungen künftig stärker durch parlamentarische Zusammenarbeit zu fördern. Geplant ist die Intensivierung gegenseitiger Besuche und der Austausch von Fachwissen zwischen dem algerischen Rat der Nation und dem iranischen Schura-Rat.
Mit dem Treffen setzt Algerien seine Linie fort, sicherheitspolitische und diplomatische Partnerschaften auf multilateraler Ebene auszubauen, insbesondere mit Ländern außerhalb des westlichen Bündnissystems.