Außenminister Attaf empfängt den persönlichen Gesandten des UNO-Generalsekretärs für die Westsahara Staffan de Mistura und erläutert Position seines Landes.
Algier – Der algerische Außenminister Ahmed Attaf traf nach Angaben der algerisch-staatlichen Nachrichtenagentur APS am gestrigen Mittwoch den persönlichen Gesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für die Westsahara, Staffan de Mistura.
Dieser würde sich zu einem Arbeitsbesuch in Algerien halten, so die von APS zitierte Erklärung des algerischen Außenministeriums.
Bei dieser Gelegenheit habe Außenminister Attaf „die volle Unterstützung Algeriens“ für die Bemühungen des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres und seines persönlichen Gesandten Staffan de Mistura und seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass diese Bemühungen zur Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien führen. Aus Sicht Algeriens bedeute dies, direkte Gespräche zwischen dem Königreich Marokko und der Frente Polisario, „ohne Vorbedingungen und in gutem Glauben, mit dem Ziel, eine politische Lösung zu erreichen, die das Recht des saharauischen Volkes auf Selbstbestimmung wahrt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Minister habe auch die mutmaßlich unveränderte Position des Sicherheitsrats, der die Westsahara-Frage als eine Frage der Entkolonialisierung betrachten würde, deren Behandlung durch die Aktivierung einer der Säulen des Systems der Vereinten Nationen, nämlich des Rechts der Völker auf Selbstbestimmung, geregelt werde.
Besuch von Staffan de Mistura im Maghreb
Staffan de Mistura befindet sich wiederholt in der Region des Maghreb, um Gespräche mit allen Beteiligten des Westsahara-Konflikts zu führen. Dabei werden Regelmäßig Gespräche in Marokko, Algerien, Mauretanien und mit Vertretern der Frente Polisario geführt.
Alle diese Parteien wurden bereits unter seinem Vorgänger im Amt des Sondergesandten an einen Tisch gebracht. Ein Gesprächsformat, dass wiederbelebt werden soll und was bisher am Standpunkt Algeriens, dem wichtigsten Unterstützer der Frente Polisario, die bewaffnet gegen Marokko um eine unabhängige Westsahara kämpft, gescheitert ist.
Während Marokko das Nachbarland Algerien als Konfliktpartei bezeichnet, lehnt Algerien diese Positionierung ab und sieht sich als unbeteiligten Beobachter, trotz offener politischer, logistischer, militärischer, diplomatischer und finanzieller Unterstützung der Frente Polisario.
Eine schwierige Ausgangslage, um neue Impulse für den Friedenprozess zu finden.
In wenigen Wochen wird De Mistura seinen Bericht zur aktuellen Lage in der Westsahara-Frage abgeben. Dieser Bericht wird Grundlage für eine neuen Resolution des UN-Sicherheitsrat zur MINURSO – Mission sein.