Nach Vertragsabschluss mit China fordert Präsident Tebboune: „dem Projekt der integrierten Phosphatgewinnung sollte große Bedeutung beigemessen werden“
Algier – Am vergangenen Sonntag (10. April 2022) war ein Schwerpunkt der Sitzung des Ministerrats, der erweiterte Einstieg Algeriens in den Phosphatabbau und in die Düngemittelproduktion. Der Präsident der algerischen Republik, Abdelmadjid Tebboune, betonte auf der Sitzung des Ministerrats, dass dem Projekt der integrierten Phosphatproduktion „große und außergewöhnliche“ Bedeutung beizumessen sei.
Nachdem er sich den Stand des Projekts zur Phosphatgewinnung erläutert lies, habe Präsident Tebboune gefordert, „diesem Projekt große und außergewöhnliche Bedeutung beizumessen und es aufmerksam zu verfolgen“. Die Verwirklichung dieses Ziels verdiene alle Anstrengungen. Dies sei eines der wichtigsten Projekte für den Bergbausektor in der Geschichte Algeriens. Es werde zur Diversifizierung der nationalen Wirtschaft und zur Schaffung von neuem Wohlstand beitragen“, so einer Erklärung des Ministerrats, die über die staatliche Nachrichtenagentur APS veröffentlicht wurde.
Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Abbaugebiet und Hafen soll beschleunigt werden.
Der Staatschef habe daraufhin angeordnet, die Entwicklung und Umsetzung der Eisenbahnlinie Tébessa – Annaba Hafen zu beschleunigen. Dieses Großprojekt müsse gemeinsam mit chinesischen Partnern konzipiert und effektiv umgesetzt werden, hieß es in der Erklärung weiter.
Im vergangenen Monat berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu Agency, dass Algerien und China im März dieses Jahres ihre erste größere Investition im Bereich der Phosphatproduktion getätigt haben. Zu diesem Zweck gründeten sie das erste Joint Venture, die Algerian Chinese Fertilizers Company (ACFC). Dies ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen den algerischen Konzernen ASMIDAL (einer Tochtergesellschaft von Sonatrach) und MANAL auf der einen Seite und den chinesischen Unternehmen WUHUAN und TIAN’AN auf der anderen Seite.
Diese neue Aktiengesellschaft nach algerischem Recht wird mit den Vorbereitungen für die Entwicklung des integrierten Phosphatprojektes beginnen.
Das Unternehmen, das sich zu 56 % in algerischem und zu 44 % in chinesischem Besitz befindet, wird rund sieben Milliarden US-Dollar investieren. Es ist das erste seiner Art im Bereich des Bergbaus und der Düngemittelproduktion, wie bei der Unterzeichnung des Abkommens bekannt gegeben wurde.
Produktion von Düngemittel soll in Algerien stattfinden.
Es umfasst die Erschließung und Nutzung von Phosphatvorkommen in mehreren Regionen im Osten des Landes. Dabei handelt es sich um Bled El Hadba, Djebel Onk, die Wilaya von Tébessa. Die chemische Verarbeitung von Phosphaten soll in Oued Kébérit, in der Wilaya von Souk Ahras erfolgen. Die Herstellung von Düngemitteln soll in Hadjar Soud, in der Wilaya von Skikda und in bestimmte Hafenanlagen im Hafen von Annaba stattfinden.
Nach Angaben der algerischen Behörden wird dieses Projekt letztendlich 5,4 Millionen Tonnen Düngemittel pro Jahr produzieren. Darüber hinaus wird erwartet, dass während der Bauphase etwa 12.000 Arbeitsplätze und während der Betriebsphase etwa 6.000 direkte und 24.000 indirekte Arbeitsplätze entstehen werden.