Ohne Kontext wurden Aussagen von Präsident Abdelmajid Tebboune zu Gaza als militärische Drohung in Richtung Israel interpretiert.
Algier – Offiziell hat der algerische Wahlkampf erst am 15. August begonnen, doch kaum 4 Tage später löste eine Rede des algerischen Präsidenten Abdelmajid Tebboune eine Diskussion vor allem in den sozialen Medien aus. Danach hätte der algerische Präsident gesagt, dass das algerische Militär bereit wäre, sobald Ägypten die Grenzen zu Gaza öffnen würde. Einige interpretierten die Aussagen so, als würde der algerische Präsident daran denken, militärisch auf Seiten der Palästinenser in Gaza eingreifen wollen, würde Ägypten dazu den Grenzübergang ermöglichen. Dem ist aber nicht so.
In einem vollbesetzten Saal am gestrigen Sonntag in Constantine anlässlich seiner ersten offiziellen Wahlkampfveranstaltung forderte der scheidende Präsident, laut dem algerischen Nachrichtenmagazin TSA, dass „die von den Zionisten in Gaza verübten Massaker aufhören müssen“.
Präsident verspricht schnelle Hilfe für den Wiederaufbau in Gaza.
„Sie sollen uns nicht anlügen, das ist kein Konflikt der Kulturen, das sind Massaker; sie wollen das Problem lösen, indem sie die Palästinenser ausrotten. Das nennt man den Frieden der Friedhöfe. Wir werden das nicht zulassen, wir sind präsent, wir werden Palästina nicht aufgeben“, habe er unter starkem Applaus des Publikums gesagt.
Abdelmadjid Tebboune habe ergänzt, dass Algerien bereit sei, der Bevölkerung von Gaza zu helfen, die seit dem 7. Oktober, als die Grenzen der palästinensischen Enklave zu Ägypten wieder geöffnet wurden, israelischen Bombardements und einem Embargo ausgesetzt ist.
„Wir haben es versprochen, die Armee ist bereit. Wenn man die Grenzen öffnet und LKWs hineinlässt, werden wir in 20 Tagen drei Krankenhäuser bauen, Hunderte von Ärzten schicken und beim Wiederaufbau dessen helfen, was von den Zionisten zerstört wurde“, so Präsident Abdelmadjid Tebboune, der damit eher von einem humanitären Einsatz für die von monatelangem Krieg und Zerstörung gebeutelte palästinensische Bevölkerung gesprochen habe.
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