Algerisches Regime habe nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ Flüchtlinge aus der Sahelzone oder Zentralafrika wieder in der Wüste ausgesetzt.
Paris – Die Vorwürfe sind nicht neu und auch in der Vergangenheit soll Algerien Flüchtlinge aus der Sahelzone und zentralafrikanische Staaten, die sich im Land befanden, aufgegriffen und abgeschoben haben. Dabei seien die algerischen Behörden nicht zimperlich, denn die Flüchtlinge, darunter auch Frauen und Kinder, seien mit Bussen in den Süden des Landes gebracht und nahezu schutzlos in der Wüste ausgesetzt worden. Bereits vor vier Jahres zeigten Videos, die von der französischen Nachrichtenagentur AFP veröffentlicht wurden, wie Migranten und Flüchtlinge von algerischen Behörden per Bus in die Wüste im Grenzgebiet zu Niger oder Mali gebracht und zu einem March durch die Wüste gezwungen wurden.
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Laut einem Bericht der französischen Nichtregierungsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins Sans Frontières (MSF)), haben solche Abschiebeaktionen erneut stattgefunden.
Über 4.600 Menschen in der Wüste zu Niger ausgesetzt und in Lagern.
Die französische NGO Médecins Sans Frontières (MSF) prangere die unmenschliche Situation an und beschreibt die unvorstellbaren Bedingungen.
Etwa 4.677 Menschen kamen in die Region Agadez im Norden Nigers nach ihrer Deportation und einem March durch die Wüste an. Die Beschreibungen von MSF scheinen von weiteren Quellen durch Bilder untermauert zu werden. Eines zeige Hunderte von Menschen, die mitten in der Wüste zusammengepfercht erscheinen.
https://twitter.com/AlarmephoneS/status/1634078428008796162?s=20
Ihre Behandlung sei unmenschlich. „Wir haben in Algerien alles aufgebaut. Jetzt sind es die Algerier selbst, die uns in die Wüste schicken“, sagt ein Migrant in einem Video, das MSF zugespielt und von französischen Medien ausgestrahlt wurde.
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Nach Angaben desselben Augenzeugen, dessen Herkunft in dem Video nicht genannt wird, werden die Migranten nachts in ihren Wohnorten aufgegriffen und „am frühen Morgen von den Behörden in Busse gezerrt und in der Wüste abgesetzt, mehr als 2.000 Kilometer südlich von Algier“. „Niemand weiß, wohin die Menschen gebracht werden“, sagt er.
Für manche kommen diese Deportationen einem Todesurteil gleich. Denn hier „kann es bis zu 48 Grad heiß werden“. Das Problem sei nicht nur der Mangel an Wasser und Nahrung, sondern auch die Orientierung in der Wüste.
Viele von ihnen sind in einem Lager im Norden des Niger angekommen. Nahe der der Stadt Assamaka, im der nordnigrischen Region Agadez. Die NGO ist in diesem Lager aktiv und erlebt daher aus erster Hand die Situation vor Ort. Die Lage sei nach Angaben vom MSF unhaltbar und es sei eine Notsituation. Appelle an die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS einzugreifen und zu helfen, scheinen bisher keine positiven Ergebnisse gebracht zu haben. Auch die EU scheint zu dieser Situation zu schweigen.
MSF klagt wiederholt Deportationen an.
Laut Ärzte ohne Grenzen sei das Vorgehen nicht neu. Es wäre nicht das erste Mal, dass die algerischen Behörden dafür in Verruf geraten.
Auch andere NGOs wie Alarm Phone Sahara haben diese Praxis der algerischen Behörden kritisiert.