Ständiger UNO-Botschafter Marokkos, Omar Hilale, droht mit Reaktion auf die eingeschlagenen Geschosse in der Stadt Es-Samara (Westsahara / marokkanische Sahara) in Richtung Polisario.
New York – Noch sind die von der marokkanischen Generalstaatsanwaltschaft aufgenommenen Ermittlungen, nachdem es in der Stadt Es-Samara in der Nacht vom Samstag auf Sonntag (29. Oktober 2023) zu vier Explosionen an mehreren von einander unabhängigen Orten gekommen ist, nicht beendet.
Nach bisherigen Informationen starb eine Person und weiter drei Bewohner wurden teils schwer verletzt. Zugleich tauchten Metallteile auf, die Teile von Geschossen oder Raketen sein sollen.
Da die Stadt im nordöstlichen Teil der sog. Westsahara / marokkanischen Sahara und unweit der Pufferzone zur Frente Polisario liegt, kam der Verdacht auf, dass die Geschosse ein Angriff gewesen sein könnten.
Seit 2021 ist der Waffenstillstand zwischen Marokko und der vornehmlich von Algerien unterstützen Frente Polisario beendet. Während die Frente Polisario, die bewaffnet gegen Marokko für eine unabhängige Westsahara kämpft, in den eigenen Medien und auch in den algerischen Staatsmedien, darunter vor allem die staatliche Nachrichtenagentur APS, von Angriffen auf marokkanische Stellungen entlang des über 2.500 km langen Walls berichtet, bestätigt noch dementiert das Königreich Kampfhandlungen in der Region.
Botschafter Hilale geht von einem Beschuss der Polisario aus und droht mit einer Reaktion.
Am Rande der Beratungen zur neuen Westsahara Resolution des UNO-Sicherheitsrats ging der ständige Botschafter Marokkos bei der UNO, Omar Hilali, auf die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit der Stadt Es-Samara ein.
Während einer Pressekonferenz, die am Montag (30. Oktober) im UN-Hauptquartier in New York nach der Verabschiedung der Resolution 2703 zur Westsahara durch den Sicherheitsrat abgehalten wurde, bezeichnete der Ständige Vertreter Marokkos bei der UN-Organisation das Abfeuern von Geschossen auf Häuser in Es-Semara in der Westsahara / marokkanischen Sahara als terroristischen und einen „kriegerischen Akt“, der „nicht ungestraft bleiben wird“.
Auch wenn die Ergebnisse der staatsanwaltlichen Ermittlungen noch nicht vorliegen würden, zeige die Spur doch immer deutlicher in Richtung Polisario. Davon zeigte sich der Botschafter überzeugt.
In Erwartung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Ermittlungen der Kriminalpolizei von Laayoune und Es-Semara „wissen wir, dass das Völkerrecht, das humanitäre Völkerrecht und die Resolutionen des Sicherheitsrats jeden Angriff und jede gezielte Verfolgung von Zivilisten als terroristischen Akt und Kriegshandlung qualifizieren“, sagte er weiter.
„Das bringt Konsequenzen und Verantwortung mit sich. Im Augenblick können wir nur sagen, dass diese Anschläge mit diesem unschuldigen Opfer, dessen Tod ganz Marokko traurig gemacht hat, nicht ungestraft bleiben werden. Die Täter werden ihrer rechtlichen und politischen Verantwortung gerecht werden müssen. Ich spreche nicht nur von denen, die diese Anschläge verübt haben, sondern auch von denen, die dahinter stecken. Diejenigen, die ihnen Unterschlupf gewähren, sie mit Geschossen versorgt haben, Katjuscha oder Mörsern“, sagte der marokkanische Diplomat.
Die Wahrheit wird irgendwann ans Licht kommen. Solche Explosionen hinterlassen Spuren und manchmal auch technische Hinweise, die ihre Herkunft verraten, was es Marokko ermöglicht, ihre Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, fügte Botschafter Hilale hinzu. Und dann werde Marokko die notwendigen Entscheidungen treffen, verspricht er.
Inzwischen gebe es eine Reihe von Indizien, die in die gleiche Richtung deuteten. „Der erste Anhaltspunkt ist das offizielle Kommuniqué 901 der bewaffneten „Separatistengruppe“ Polisario, in dem sie die Verantwortung für bewaffnete Operationen übernimmt, die sich gegen drei Regionen richteten: Mehbes, Es-Semara und Farsia. „Diese Erklärung bezieht sich daher ausdrücklich auf die Geschosse, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Richtung Es-Semara abgefeuert wurden“, betonte der Botschafter.
Der zweite Hinweis ist, dass die Polisario, als Radioanstalten, Fernseh- und Nachrichtenagenturen auf der ganzen Welt begannen, diese Explosionen zu erwähnen, ihre Beteiligung nie leugnete. “
Das Schweigen der Polisario bestätigt, dass es tatsächlich diese Organisation ist, die hinter diesen Explosionen steckt, so der marokkanische Botschafter bei der UNO abschließend.