StartAlgerienAlgerien – Außenminister auf Afrikareise in Nigeria, Benin und Ghana

Algerien – Außenminister auf Afrikareise in Nigeria, Benin und Ghana

Algier bemüht eine militärische Intervention der ECOWAS in Niger abzuwenden.

Krise im Niger und drohende militärische Intervention der ECOWAS im Fokus der Gespräche.

Algier – Der algerische Außenminister Ahmed Attaf ist am vergangenen Mittwochabend zur einer Afrikareise gestartet. Im Auftrag von Präsident Ademmajid Tebboune soll es um die aktuelle Situation in der Region gehen, die nach dem Putsch in Niger angespannt ist, so die staatliche Nachrichtenagentur APS. Dabei reiste er nach Nigeria, Benin und Ghana. Weitere Stationen wurden nicht genannt.

Gleich zu Beginn führte er Gespräche mit seinem nigerianischen Amtskollegen Yusuf Tuggar in Abuja, Nigeria. Das Land ist das bevölkerungsreichts Afrikas und wirtschaftlich stärkstes Mitglied der ECOWAS.

Bei seinen Gesprächen werde der algerische Außenminister „einen Meinungsaustausch mit seinen Amtskollegen aus diesen Ländern, die Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) sind, führen“, heißt es in der Pressemitteilung des algerischen Außenministeriums weiter.

Der gleichen Quelle zufolge werden sich die Gespräche „auf die Entwicklung der Krise in der Republik Niger und die Aussichten für eine Intensivierung der Bemühungen um eine friedliche Lösung konzentrieren. Dies wird die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung gewährleisten und das Land vor den unvorhersehbaren Risiken einer militärischen Intervention bewahren”, so APS weiter.

Zu diesem Zweck „tauschten beide Seiten Informationen und Analysen über die diplomatischen Bemühungen beider Länder aus. Beide Seiten sind entschlossen, einen Beitrag zur Beendigung der Krise in der gemeinsamen Nachbarregion zu leisten. Sie begrüßten die Initiativen des Präsidenten der Republik, Abdelmadjid Tebboune, und die seines nigerianischen Amtskollegen, Bola Ahmed Tinubu, der als Präsident der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) fungiert“, heißt es in der Pressemitteilung.

Die beiden Minister „haben sich darauf geeinigt, die Koordinierung zwischen den beiden Ländern in den kommenden Tagen fortzusetzen und zu vertiefen, alle sich bietenden Möglichkeiten für eine politische Lösung zu nutzen und keine Gelegenheit auszulassen, um die Wiederherstellung einer dauerhaften Sicherheit und Stabilität in Niger zu gewährleisten“, so APS weiter, nach dem Auftakttreffen in Nigeria.

Algerien hatte sich zuvor wiederholt gegen die von der ECOWAS angedrohte militärische Intervention gegen den Putsch ausgesprochen, hat man doch Sorge, dass eine weitere Destabilisierung Nigers zu neuen Unsicherheiten auch für Algerien führen könnte, da man eine lange gemeinsame Grenze zu dem Land hat. Zugleich fürchtet man eine Intervention europäischer Truppen, allen voran Frankreichs, für dessen Nuklearstrategie Niger sehr wichtig ist. In letzter Konsequenz könnte sogar die algerische Armee in den Konflikt hineingezogen werden, um die eigenen Sicherheitsinteressen zu wahren.

Algerien – ECOWAS-Kriegsdrohungen gegen Niger werden in Algier bedauert.

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