Marokkanische Sicherheitskräfte haben ein verstecktes Waffenlager ausgehoben. Das Waffenlage soll im Zusammenhang mit den am Mittwoch verhaftete mutmaßlichen Terrorristen stehen.
Errachidia – Die marokkanischen Sicherheitsbehörden hatten eine mit der Daesh-Organisation (ISIS) verbundene Terrorzelle in der Sahelzone am vergangenen Mittwoch zerschlagen. Im Rahmen der Ermittlungen entdeckten die Behörden ein verstecktes Waffenlager in einem abgelegenen Berggebiet in der Provinz Errachidia, nahe der Ostgrenze zu Algerien.
Technische Aufklärung und Satelliten-Geolokalisierung ermöglichten die Standortermittlung des verdächtigen Gebiets am Ostufer des Oued Guir im „Tal Mzil“. Vor Ort sammelte das Zentralbüro für gerichtliche Ermittlungen (BCIJ) der Generaldirektion für territoriale Überwachung (DGST) mithilfe technischer Daten Informationen über den Verdacht, dass dieses Gebiet als Stützpunkt für die logistische Unterstützung mit Waffen und Munition diente.
In einem schwierigen Gelände, das nur über unbefestigte Wege erreichbar ist, führte das BCIJ eine umfassende Such- und Durchsuchungsaktion durch. Dabei seien spezialisierte Hundepatrouillen, Metalldetektoren, Roboter zur Erkennung von Sprengkörpern und ein Röntgenscanner eingesetzt, so die staatliche Nachrichtenagentur MAP.
Nach mehr als drei Stunden intensiver Sucharbeiten entdeckten die Ermittler eine Lieferung von Waffen und Munition, die in Plastiktüten und relativ aktuellen Zeitungen aus Mali verpackt und am Fuße eines felsigen Hügels vergraben war. Unter den beschlagnahmten Gegenständen befanden sich eine Kalaschnikow mit zwei Magazinen, zwei Gewehre, zehn Pistolen verschiedener Kaliber sowie eine große Menge Patronen und Kugeln1.
Die Ermittlungen würden zeigen, dass die Waffen von einem Anführer der Daesh-Organisation in der Sahelzone über illegale Schmuggelrouten an die Terrorzelle geliefert wurden.
Zuvor Festnahme von 12 mutmaßlichen Terroristen.
Am vergangenen Mittwoch wurden in mehreren Städten des Landes koordinierte Einsätze durchgeführt, bei denen insgesamt 12 Verdächtige im Alter zwischen 18 und 40 Jahren festgenommen wurden. Die Verdächtigen sollen an der Vorbereitung und Koordination extremistischer Anschläge beteiligt gewesen sein. Bei Durchsuchungen wurden mehrere gefährliche Gegenstände sichergestellt, darunter umgebaute Gasflaschen mit Nägeln und Chemikalien, ein modifizierter Schnellkochtopf mit Sprengstoffkomponenten sowie Klingenwaffen verschiedener Größen. Ein weiterer Fund eines für den Bombenbau geeigneten Behälters gab es in einem Waldstück nahe der marokkanischen Hauptstadt Rabat.
Die marokkanischen Behörden setzen ihre Ermittlungen unter der Aufsicht der zuständigen Staatsanwaltschaft fort, um alle Verbindungen dieser Terrorzelle und ihre Netzwerke aufzudecken.
