Sensible Daten von Kunden und Bürgern dürfen nicht mehr auf ausländischen Servern gespeichert und verwaltet werden.
Rabat – Marokko will seine sensiblen Daten besser schützen, indem es deren Speicherung auf Servern im Ausland untersagt hat. Ghita Mezzour, Staatsministerin im Ministerium für digitale Transformation und Verwaltungsreform, gab dies während der Fragestunde im Parlament bekannt.
Marokko – Wer ist die neue Staatssekretärin für digitalen Wandel und Verwaltungsreformen?
Die Tageszeitung Al Akhbar berichtete am vergangenen Mittwoch, den 29. Juni 2022, dass die Ankündigung während der Antworten der Staatsministerin auf mündliche Fragen von Abgeordneten gemacht sei. Die Tageszeitung berichtet weiter, dass die digitale Souveränität Marokkos angesichts der Entwicklungen in diesem Bereich und der zunehmenden Nutzung digitaler Technologien im täglichen Leben als Priorität betrachtet werden solle.
Im Zusammenhang mit der Förderung dieser Souveränität wies die Staatsministerin auch darauf hin, dass das Königreich nicht nur mehreren internationalen Konventionen in diesem Bereich beigetreten ist, sondern auch dabei sei, einen rechtlichen Bezugsrahmen für „digitales Vertrauen“ fertigzustellen. Mehrere Gesetze sind bereits verabschiedet worden und weitere werden bald folgen, fügte sie hinzu. Als Beispiel nannte die Staatsministerin das Gesetz zur Cybersicherheit bzw. dessen Durchführungsbestimmungen.
Schutz für digitale Infrastrukturen in „lebenswichtigen“ Bereichen.
Mit dem neu angekündigten Beschluss beabsichtige man, Informationen und Infrastrukturen von lebenswichtiger Bedeutung zu schützen bzw. Angriffe darauf zu verhindern. So soll verhindert werden, dass sensible Daten außerhalb des Staatsgebiets verlagert bzw. gespeichert werden. Das Gesetz definiert auch die Bedingungen sowie die technischen und regulatorischen Anforderungen für die Sicherheit von Informationssystemen von Organisationen und Regierungsbehörden, die mit digitalen Risiken konfrontiert seien.
Eigener Sicherheitsdienst überwacht digitale Sicherheit in Marokko.
In diesem Zusammenhang teilte die Staatsministerin den Abgeordneten mit, dass die Generaldirektion für die Sicherheit von Informationssystemen, über das Zentrum für Wachsamkeit, Überwachung und Reaktion auf Cyberangriffe, Cyberangriffe überwacht, entdeckt und entsprechend darauf reagiert. Dabei handelt es sich um Cyberangriffe, bei denen die Sicherheit der Informationssysteme des Staates beeinträchtigt werden könnte. Gegebenenfalls koordiniert sie die Reaktion auf solche Ereignisse, indem sie Warnungen und Hinweise herausgibt und Zwischenfälle aufarbeitet.
Abdellatif Loudiyi, stellvertretender Staatssekretär des Premierministers, in dessen Zuständigkeitsbereich die nationale Verteidigungsverwaltung fällt, gab kürzlich bekannt, dass Marokko im Jahr 2021 nicht weniger als 577 Cyberangriffe auf Regierungssektoren oder öffentliche Einrichtungen verzeichnete. Es wurden Präventivmaßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass sensible Daten gehackt werden können.
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