Mehrere marokkanische Unternehmen sehen sich nach einem Hackerangriff einem Erpressungsversuch gegenüber.
Casablanca – Das Thema Cybersicherheit steht bei den marokkanischen Behörden und Diensten bereits seit Jahren oben auf der Agenda und immer wieder werden Kooperationen mit anderen Ländern eingegangen. Dies hat immer wieder einen konkreten Hintergrund. Auch aktuell Ereignisse machen die Dringlichkeit deutlich, sich mit Datensicherheit zu beschäftigen.
Drei Unternehmen melden aktuelle Erpressungsversuche.
Die Daten von mindesten drei marokkanischen Import- und Exportunternehmen sind nach Medienberichten gehackt worden und die Gesellschaften sollen derzeit erpresst werden. Den Geschäftsführern wird durch Cyberkriminellen angedroht, die Informationen zu veröffentlichen, sofern nicht Lösegeld gezahlt werden, berichtet unter anderem die Tageszeitung Assabah in ihrer Wochenausgabe vom 6. und 7. Januar 2023.
Betroffen wären drei Import-Export-Unternehmen mit einem großen Kundennetzwerk in Europa, Afrika und den Golfstaaten. Berichten zufolge gaben die Hacker den Geschäftsführern einen Monat Zeit, um die geforderten Beträge in Kryptowährungen zu zahlen.
Einsatz von Schadsoftware führte zum Datendiebstahl.
Vermutlich nutzten die Cyberkriminellen Schadsoftware, die sie per E-Mail verschickten. Damit konnten sie die Kontrolle über die Geräte übernehmen und Programme mit Computerviren installieren. Um die Vertraulichkeit ihrer Daten zu schützen, zogen es die zuständigen Führungskräfte vor, die Angelegenheit außerhalb der offiziellen Kanäle zu regeln, so die Tageszeitung weiter.
Um eine Einigung zu erzielen, hätten die betroffenen Unternehmen ausländische Berater hinzugezogen, die auf solche Verhandlungen spezialisiert seien, so die marokkanische Zeitung Assabah. Über die Höhe der geforderten Summe sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Höhe hänge gewöhnlich von der Art der gestohlenen Daten und dem Schaden ab, der durch die Weitergabe oder den Weiterverkauf an Konkurrenten entstehen würde.