Spanien und Marokko wollen vereinbarte Roadmap wieder in Gang bringen. Erster Besuch von Außenminister Albares nach den Wahlen.
Madrid – José Manuel Albares, der spanische Minister für auswärtige Angelegenheiten, die Europäische Union und Zusammenarbeit (Außenminister), wird in der kommenden Woche in Marokko erwartet.
Nach Berichten der spanischen Zeitung El Pais wird der Minister in die marokkanische Hauptstadt Rabat reisen, um die sog. Roadmap, die im April 2022 während des Besuchs des spanischen Regierungschefs Pedro Sanchéz in Marokko unterzeichnet wurde, wieder in Gang zu bringen.
Einige Verhandlungen und Projekte mussten während der Wahlen in Spanien und der damit verbundenen schwierigen Regierungsbildung ausgesetzt werden. Der Besuch von Außenminister Albares im nordafrikanischen Königreich soll der vereinbarten engen Zusammenarbeit neues Leben einhauchen.
Engere Zusammenarbeit nach schwerer diplomatischer Krise
Spanien und Marokko hatten nach einer schweren diplomatischen Krise, die während der COVID-19 Pandemie auch zu mehrmonatigen Grenzschließungen geführt hatte, vereinbart, enger in wirtschaftlichen und politischen Fragen zusammenzuarbeiten.
Während beide Länder den jeweiligen eigenen Markt für Investitionen öffneten, versicherte Marokko sich noch stärker für die Eindämmung der irregulären Migration einzusetzen. Spanien hat im Gegenzug in der Frage der Westsahara seine Position zu Gunsten Marokkos verändert und den von Rabat 2007 vorgelegten Autonomieplan zur Beilegung des Konflikts mit der von Algerien unterstützten Frente Polisarion als einzige mögliche Lösung bewertet, was eine defacto Anerkennung des marokkanischen Hoheitsanspruches über die Region gleichkommt.
Es handelt sich um die erste Auslandsreise des spanischen Außenministers nach der Wiederernennung des Regierungschefs Pendro Sanchéz.