Mit gezielter Ausrüstung und regionalen Partnerschaften stärkt die Mohammed V-Stiftung wirtschaftliche Eigeninitiativen junger Menschen im Süden des Landes.
Rabat – Im südmarokkanischen Errachidia wurden am Dienstag 90 junge Projektleiter aus der Region Draa-Tafilalet im Rahmen einer Fördermaßnahme der Mohammed V Foundation for Solidarity mit professioneller Ausrüstung unterstützt. Die Maßnahme ist Teil des Programms zur Integration wirtschaftlicher Aktivitäten (PIAE), das junge Menschen aus benachteiligten Verhältnissen beim Aufbau und der Entwicklung von Kleinstunternehmen begleitet. Die geförderten Initiativen verteilen sich auf die fünf Provinzen Errachidia, Midelt, Ouarzazate, Zagora und Tinghir.
Die Übergabe erfolgte im Rahmen einer offiziellen Zeremonie in Anwesenheit des Regionalgouverneurs (Wali) und weiterer lokaler Institutionen. Der Wert der zur Verfügung gestellten Ausrüstung beträgt rund 7 Millionen marokkanische Dirham (ca. 640.000 Euro).
Breites Unterstützungsprogramm für junge Unternehmer
Das PIAE, ins Leben gerufen im Jahr 2017, richtet sich an junge Projektträger mit geringen finanziellen Mitteln. Es kombiniert die Bereitstellung professioneller Ausrüstung mit einem umfassenden Coaching-Angebot, administrativer Begleitung, Schulungen sowie Unterstützung beim Zugang zu Märkten und Netzwerken. Das Unterstützungsprogramm ist auf zwei Jahre ausgelegt.
In der aktuellen Phase wurden die geförderten Unternehmer aus insgesamt 195 Bewerbungen ausgewählt. Laut Stiftung sind 60 Prozent der Projekte in der Gründungsphase, 43 Prozent stammen aus ländlichen Gebieten. Zudem zeigt die Maßnahme eine vergleichsweise starke Beteiligung von Frauen (27 Prozent), vorwiegend in Dienstleistungssektoren wie Gastronomie, Kosmetik oder Bildung. 82 Prozent der Projekte entfallen auf diesen Bereich.
Partnerschaften mit regionalen Akteuren
Ein zentrales Element der Initiative ist die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. In Draa-Tafilalet arbeitet die Stiftung unter anderem mit dem Regionalrat, der Nationalen Agentur für die Entwicklung von Oasenzonen und Arganbäumen (ANDZOA) sowie verschiedenen technischen Partnern zusammen. Diese Kooperationen sollen eine effektive Umsetzung des Programms sowie eine nachhaltige Wirkung sicherstellen.
Die Stiftung betont, dass durch die 90 geförderten Projekte insgesamt 559 Arbeitsplätze, darunter 278 in dauerhafter Anstellung, geschaffen werden könnten – ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Region, die oft unter struktureller Benachteiligung leidet.
Nachhaltigkeit durch Qualifizierung und Begleitung
Das übergeordnete Ziel des PIAE-Programms ist es laut Stiftung, junge Menschen mit den nötigen Fähigkeiten und Ressourcen auszustatten, um tragfähige wirtschaftliche Initiativen aufzubauen und langfristig zu sichern. Die Maßnahme knüpft damit an nationale Entwicklungsziele an, die sich auf soziale Inklusion, regionale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Eigenverantwortung fokussieren.
Durch die gezielte Förderung lokaler Mikroinitiativen sieht sich die Mohammed V Foundation for Solidarity in einer Rolle, die weit über karitative Unterstützung hinausgeht: als struktureller Entwicklungspartner, der gezielt in sozioökonomisch benachteiligten Gebieten ansetzt.
Mit der gezielten Förderung junger Projektträger in Draa-Tafilalet unterstreicht Marokko seinen wirtschaftspolitischen Kurs, der auf regionale Stärkung und soziale Inklusion setzt. Die Maßnahme ist zugleich ein Beispiel dafür, wie öffentlich-private Kooperationen zur nachhaltigen Entwicklung in ländlichen Regionen beitragen können – ein Modell mit Signalwirkung über die Region hinaus.