Frankreich unterstütze Autonomieplan für die Westsahara / marokkanische Sahara und will Position weiterentwickeln. Paris will Partnerschaft für die kommenden 30 Jahre mit Marokko aufbauen.
Rabat – Am heutigen Montag, 26. Februar 2024 könnte man die nun nahezu zweijährige diplomatische Eiszeit zwischen Frankreich und Marokko für beendet erklären.
In Rabat empfing der marokkanische Außenminister Nasser Bourita seinen französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné zu einem offiziellen Gespräch.
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Nach einem mehr als eineinhalbstündigen Vier-Augen-Gespräch und einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen gaben der marokkanische und der französische Außenminister Nasser Bourita bzw. Stéphane Séjourné eine Pressekonferenz, bei der der französische Chefdiplomat den Willen seines Landes bekundete, in der Sahara-Frage Fortschritte zu erarbeiten, wobei die Position Marokkos berücksichtigt werden müsse. Was dies genau bedeute, blieb unklar.
Der französische Chefdiplomat Séjourné bekräftigte lediglich aus seiner Sicht, dass Paris den marokkanische Autonomieplan aus dem Jahre 2007 für die Westsahara / marokkanische Sahara unter marokkanischer Souveränität „klar und beständig“ unterstütze. „Wir beabsichtigen, in dieser Frage Fortschritte zu machen, und ich werde persönlich darauf achten“, sagte er. Das schließt nicht aus, dass Frankreich eine vollständige Anerkennung des marokkanischen Hoheitsanspruchs erwägt oder diesem nahe kommen will, aber zwei Jahre der diplomatischen Krise scheinen Paris nicht genügt zu haben, um eine Weiterentwicklung der Position zu erarbeiten.
Indem er wiederholte, dass Paris seit 2007 den Plan zur Autonomie der Sahara unter marokkanischer Souveränität „klar und beständig“ unterstützt, gestand Stéphane Séjourné ein, dass das Dossier „eine existenzielle Herausforderung für Marokko ist, und Frankreich weiß das“.
Der französische Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten plädierte für eine gerechte, nachhaltige und pragmatische Lösung, die „alle Parteien“ einbezieht, und betonte, dass es zwingend notwendig sei, „voranzukommen“. „Es ist nun an der Zeit, Fortschritte zu machen. Ich werde persönlich darauf achten“, sagte er und kündigte außerdem an, mit Marokko eine Partnerschaft für die nächsten 30 Jahre aufbauen zu wollen.
In diesem Zusammenhang hob der französische Minister die Tatsache hervor, dass Marokko „lange in die Westsahara / marokkanische Sahara investiert hat. Frankreich wird es bei weiteren Investitionen begleiten“.