CNDH fordert von Marokko sich den Ländern anzuschließen, die die Todesstrafe offiziell abgeschafft haben.
Rabat – Anlässlich des Welttages gegen die Todesstrafe hat die marokkanische Nationale Menschenrechtskommission CNDH (Conseil National Des Droits De L’Homme) an ihre wiederholt ausgesprochene Forderung nach Abschaffung der Todesstrafe im Königreich erinnert.
Gemeinsam mit der marokkanischen Koalition gegen die Todesstrafe, der marokkanischen Beobachtungsstelle für Gefängnisse und der Vereinigung „Gemeinsam gegen die Todesstrafe“ will der CNDH die Abschaffung der Todesstrafe erreichen. Dies soll auch in Zusammenarbeit mit Befürwortern der Abschaffung wie Parlamentariern, Anwälten, Journalisten, Lehrern und Unternehmern erreicht werden.
Regierung soll UN-Resolution annehmen.
Insbesondere wurde die Regierung aufgefordert, für die Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu stimmen. Diese Resolution fordere ein weltweites Moratorium für die Anwendung der Todesstrafe, so der CNDH in einer bereits am vergangenen Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung.
Die Bewegung für die Abschaffung der Todesstrafe werde weiterhin das Recht auf Leben verteidigen. Insbesondere während der bevorstehenden Debatte über die Reform des Strafgesetzbuches, fügt der CNDH hinzu. Der marokkanische Menschenrechtsrat appelliert an die Behörden, das Zweite Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte zu ratifizieren. Dieses Protokoll wurde von 90 Staaten ratifiziert und angenommen. Insgesamt haben mehr als zwei Drittel der 144 Staaten die Todesstrafe in Gesetz oder Praxis abgeschafft.
Von den 57 Staaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) haben 33 die Todesstrafe abgeschafft oder ein De-facto-Moratorium für ihre Anwendung verhängt.
„Dies ist eine Gelegenheit, das öffentliche und politische Bewusstsein für die Grausamkeit dieser unmenschlichen Strafe zu schärfen. Sie ist unwirksam im Kampf gegen die Kriminalität. Das Prinzip einer Justiz ohne Todesstrafe muss verbreitet werden, vor allem unter den Jugendlichen“, so die Schlussfolgerung des CNDH.
In Marokko wird die Todesstrafe seit 1993 nicht mehr vollstreckt. Dennoch wird die Abschaffung der Todesstrafe jedes Jahr im Oktober von zahlreichen Akteuren der Zivilgesellschaft gefordert, weil diese weiterhin im Strafgesetzbuch vorgesehen ist.