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Marokko – Leichte Verbesserung im Demokratieindex

Der Nahe Osten und Nordafrika gelten weiterhin als überwiegend undemokratisch.

Königreich gilt als Hybrides – System aus Autokratie und Demokratie. Marokko belegt Platz 93 von 167 Ländern und verbessert sich leicht.

Rabat – Wenn es um Demokratie, Rechtsstaatlichkeit oder politische Teilhabe geht, bestehen in einer Vielzahl von Ländern der Welt, nicht selten in den Ländern des globalen Südes und Afrikas, teils erhebliche Defizite. Gemessen an den allgemeinen Kriterien für Demokratie ist auch Marokko im weltweiten Vergleich kein Vorbild. Im afrikanischen und arabischen Vergleich sieht dies aber schon etwas anders aus.

In diesen Tagen veröffentlichte The Economist seinen neuen Demokratie-Index 2023.

Gemessen an fünf Schlüsselindikatoren bewertet der Index den Zustand der Demokratie in 167 Ländern, wobei die Bewertungen von 0 (am wenigsten demokratisch) bis 10 (am demokratischsten) reichen. Der Index teilt die Länder in vier Gruppen ein: vollständige Demokratien, fehlerhafte Demokratien, hybride Regime und autoritäre Regime.

Marokko landet im Mittelfeld

Marokko erhielt die Note 5,25 für Wahlverfahren und Pluralismus, 4,64 für das Funktionieren der Regierung, 5,56 für politische Partizipation (politische Teilhabemöglichkeiten), 5,63 für politische Kultur und 4,12 für bürgerliche Freiheiten.

Laut dem kürzlich veröffentlichten Demokratie-Index 2023 von The Economist liegt Marokko weltweit auf Platz 93 von 167 Ländern und fällt in die Kategorie „hybride Regime“. Damit verbessert sich das nordafrikanische Land um zwei Plätze. Das Königreich erreichte eine Gesamtpunktzahl von 5,04 von 10 Punkten, was einen kontinuierlichen Fortschritt seit dem Erreichen von 3,9 Punkten im Jahr 2006 darstellt. Aus dem Bericht geht hervor, dass sich Marokko stetig verbessert hat: 4,07 Punkte im Jahr 2012, 4,77 im Jahr 2016, 4,9 im Jahr 2018, 5,10 im Jahr 2019, gefolgt von leichten Rückgängen in den Jahren 2020, 2021, 2022 und 2023. Sicherlich auch eine Folge der Eindämmungsmaßnahmen während der COVID-19 Pandemie.

Weltweit sicherte sich Norwegen den Spitzenplatz, gefolgt von Neuseeland und Island, dann Schweden, Finnland und Dänemark. Das Schlusslicht bildete Afghanistan, gefolgt von Myanmar, Nordkorea, der Zentralafrikanischen Republik, Syrien und Turkmenistan.

Im Vergleich zur Arabischen Welt wird Marokko relativ positiv bewertet.

Unter den arabischen Ländern landeten Marokko, Tunesien und Mauretanien in der Kategorie „hybride Regime“, während andere weiterhin als „autoritäre Regime“ eingestuft wurden.

Marokko belegte in der arabischen Welt den zweiten Platz hinter Tunesien (82. Platz weltweit) und vor Mauretanien (108. Platz). Algerien folgte auf Platz 110, gefolgt von Katar (111), Libanon (112), Kuwait (114) und Palästina (115).

Der Nahe Osten und Nordafrika gelten weiterhin als überwiegend undemokratisch.

Die Region des Nahen Ostens und Nordafrikas bleibt auch im Jahr 2023 das Schlusslicht im weltweiten Vergleich der Demokratie. Die Region bleibt ein Sonderfall (neben Osteuropa), denn sie hat keine „vollständigen Demokratien“ unter ihren Mitgliedsstaaten: nur Israel wird als „mangelhafte Demokratie“ eingestuft.

„Mit Ausnahme von Tunesien und Marokko, die als ‚hybride Regime‘ eingestuft werden, werden die übrigen 20 Länder der Region als ‚autoritäre‘ Regime eingestuft“, so der Bericht weiter. Der Gesamtwert für den Nahen Osten und Nordafrika sei um 0,11 Punkte auf 3,23 gesunken, was auf Rückgänge in allen fünf Kategorien zurückzuführen sei. Am deutlichsten wäre der Rückgang bei der politischen Partizipation festzustellen, die um 0,22 Punkte sank und auf eine „wachsende Apathie“ hinweisen könnte.

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