StartMarokkoMarokko – Innenminister fordert drastische Maßnahmen im Kampf gegen Wasserknappheit

Marokko – Innenminister fordert drastische Maßnahmen im Kampf gegen Wasserknappheit

Verbrauchsmessungen und Kartierungen sollen bei der Planung neuer Maßnahmen helfen. Zeitweise Einstellung der Wasserversorgung möglich.

Wallis und Gouverneure werden in einem dringlichen Schreiben des Innenministeriums auf die kritische Lage bei den Wasserressourcen hingewiesen und zum Handeln aufgefordert.

Rabat – Die marokkanische Regierung fürchtet sich vor einer schwierigen Situation, die sich aus den stark angegriffenen Wasserressourcen und dem abgesunkenen Grundwasserspiegel für die Bevölkerung, den Tourismus und vor allem für die Landwirtschaft ergeben könnte. Die Lage ist offenbar derart angespannt, dass sich das Innenministerium zum Handeln genötigt sieht und einen Brief an alle Wallis und Gouverneure in den Regionen versendet hat.

In einem Schreiben vom 26. Dezember 2023 mit der Unterschrift des Innenministers Abdelouafi Laftit an die Walis und Gouverneure sei die Schwere der drohenden Wasserknappheit im Land deutlich gemacht worden. Wie die Tageszeitung Assabah in ihrer Wochenendausgabe (30./31. Dezember 2023) berichtet, fordert der Innenminister sie auf, strenge Maßnahmen zu ergreifen, um den kritischen Füllgraden der Talsperren und dem gesunkenen Grundwasserspiegel entgegenzuwirken. Die Vorgaben sind so einschneidend, dass sie die Mobilisierung gegen die Wasserknappheit als persönliche Verpflichtung aller Verantwortlichen und auf allen Ebenen bezeichnet wird, um die geplanten Ergebnisse bei der Erhaltung der Wasserressourcen zu erzielen und die aktuelle Lage zu meistern.

Eingriff in die Wasserversorgung öffentlicher Einrichtungen und für Grünflächen.

In dem Rundschreiben ist festgelegt, dass die Bewässerung aller öffentlichen Grünflächen und Gärten, die Reinigung von Straßen und öffentlichen Plätzen, das Füllen von öffentlichen und privaten Schwimmbädern mehr als einmal pro Jahr und die Verwendung von Wasser für Aquakulturen nur in Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium zulässig sind. Im Extremfall können auch Einschränkungen bei der Wasserversorgung vorgenommen werden.

Verbrauchsmessungen und Kartierungen sollen bei der Planung neuer Maßnahmen helfen. Zeitweise Einstellung der Wasserversorgung möglich.

Der Minister forderte die Behördenvertreter außerdem auf, in der ersten Woche jedes Monats Treffen mit den Wasserversorgungsunternehmen einzuberufen. Ziel sei es, Wasserverbrauchskarten für Gemeinden, Bezirke und Stadtteile zu erstellen und zu aktualisieren, um die Gebiete mit dem höchsten Wasserverbrauch zu ermitteln.

Wie die Tageszeitung Assabah weiter berichtet, sollen auf der Grundlage dieser monatlichen Kartierung Maßnahmen zur Steigerung des Problembewusstseins bei den lokalen Verbänden durchgeführt werden, um sie auf die Bedeutung eines rationellen Wasserverbrauchs aufmerksam zu machen. Je nach Ergebnis wird der Wasserdurchfluss in diesen Stadtteilen zu bestimmten Zeiten reduziert oder sogar abgestellt. Das Ministerium sprach sich für ein entschlossenes Vorgehen gegen die Verschwendung von Wasserressourcen aus, die durch undichte Leitungen verursacht wird.

Versorgungs- und Förderunternehmen müssen monatliche Berichte über die mutmaßlich entgangenen Wassermengen und die ergriffenen oder geplanten Maßnahmen zur Beendigung dieser Verluste vorlegen. Das Rundschreiben betont die Unterbindung von Betrug bei der Nutzung von Wasserressourcen wie illegale Anschlüsse und Abzapfen von Leitungen und fordert gleichzeitig ein hartes Vorgehen gegen diejenigen, die sich weigern, ihre Wasserrechnungen zu bezahlen.

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